Bonner Bildungsfonds Bürgerstiftung förderte bislang 14.000 Kinder

Bad Godesberg · Die Bürgerstiftung Bonn hat mit ihrem Bonner Bildungsfonds in den vergangenen zehn Jahren Tausende Kinder in der Bundesstadt gezielt gefördert. Darunter sind auch ukrainische Kinder, die Deutsch lernen.

 Lehrer Jan Wendelstorf (links) lernt mit S   ofiia,        Krystina und Tim in der KGS Am Domhof.

Lehrer Jan Wendelstorf (links) lernt mit S ofiia, Krystina und Tim in der KGS Am Domhof.

Foto: Axel Vogel

Krystina, Sofiia und Tim sitzen gemeinsam mit ihrem Deutschlehrer Jan Wendelstorf an einem Tisch. Alle haben DIN A4-Blätter vor sich liegen mit Satzfragmenten einer Kasperle-Geschichte. Die Kinder müssen die Sätze aus der Fantasie vervollständigen und so eine Geschichte zusammenbauen. Was einfach klingt, ist für Krystina und Tim aus der Ukraine und Sofiia aus Russland eine anspruchsvolle Aufgabe, erst seit vergangenem Sommer lernen sie Deutsch. Dass sie das erst so kurz machen, merkt man aber überhaupt nicht. Sie wirken sicher, wissbegierig und haben Spaß. Ein Verdienst ihres Lehrers Wendelstorf.

Bonner Bildungsfonds feiert zehnjähriges Bestehen

Dass er diesen Sprachförderunterricht den drei Kindern in der KGS Am Domhof geben kann, hat Rektorin Isabel Schachtschneider der Bürgerstiftung Bonn zu verdanken. Diese fördert den Unterricht durch den stiftungseigenen Bonner Bildungsfonds jedes Jahr mit dem Höchstbetrag von 6000 Euro. In diesem Schuljahr kann die Stiftung den zehnten Geburtstag des Bildungsfonds feiern. Wurden im Schuljahr 2012/2013 noch 25.000 Euro an fünf Grundschulen ausgezahlt, sind es in diesem Schuljahr bereits 168.500 Euro – es profitieren 15 Grundschulen und 36 Kitas. Insgesamt wurden so bereits 1,1 Millionen Euro ausgezahlt, laut der Bürgerstiftung konnten so bislang mehr als 14.000 Kinder gefördert werden. Der Bildungsfonds erhält sein Geld aus Spenden, die größten Spender sind die Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse Bonn, die Stiftung Pfenningsdorf, die Gerhard Leffers Stiftung, die Sparkasse KölnBonn und die Hans Blatzheim Bauunternehmung. „Nach dem Vorbild des Lübecker Bildungsfonds wollten wir den Fachkräften in Grundschulen und Kitas die Entscheidung über den Förderbedarf selbst überlassen. Denn sie wissen am besten, welche Förderungen für ihre Kinder am sinnvollsten sind“, so Werner Ballhausen, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung. Ausgezahlt werden Beträge zwischen 1500 und 6000 Euro – je nach Anzahl der Kinder.

Dreimal in der Woche gibt es Förderunterricht an der KGS am Domhof

An der KGS am Domhof findet dreimal in der Woche der Förderunterricht statt. Die Gruppen sind mit vier bis fünf Kindern bewusst klein gehalten, damit der Lerneffekt entsprechend groß ist. Schon zu Beginn des neuen Schuljahres eruiert Jan Wendelstorf gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern der Schule, welche Schüler Unterstützung benötigen könnten. In diesem Jahr profitieren alleine an der Mehlemer Schule 40 bis 50 Kinder von der Förderung. Schirmherrin des Bildungsfonds ist die frühere SPD-Landtagsabgeordnete Renate Hendricks. Ihr sei es wichtig, dass Kindern „unabhängig von ihrer sozialen Zugehörigkeit“ die gleichen Bildungschancen ermöglicht werden. Sprache sei der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration, so Ballhausen.

Josef Blatt fungiert als ehrenamtlicher Projektleiter des Bildungsfonds und koordiniert die Förderungen. Er hob hervor, dass die Hilfe unbürokratisch erfolge und die Zusammenarbeit mit den Schulen und Kitas von gegenseitigem Vertrauen geprägt sei. „Sie wissen, dass wir sie auch weiterhin fördern werden“, so Blatt. Das Fördersystem sieht auch Standort-Paten vor, die eine Grundschule oder eine Kita betreuen. An der KGS am Domhof ist das Philipp Rohwedder. Ehrenamtliche Zeit sei etwas sinnstiftendes, so Rohwedder. Er sei stolz, dass er ein Teil des Erfolges des Fonds sei.

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