SüdstART Künstler öffnen ihre Ateliers

„Wir hoffen, dass die Bonner unser Angebot eines Atelier-Besuchs wieder so fleißig wahrnehmen wie in den vergangenen Jahren“, sagt Birgit Brandt-Siefart, bei der die Fäden der beteiligten Künstler zusammenlaufen.

 Organisatorin Birgit Brandt-Siefart möchte mit der Aktion zeigen, welche Künstler in der Nachbarschaft leben und arbeiten. Sie selbst lässt sich von den Materialien inspirieren, die sie gerade zur Hand hat.

Organisatorin Birgit Brandt-Siefart möchte mit der Aktion zeigen, welche Künstler in der Nachbarschaft leben und arbeiten. Sie selbst lässt sich von den Materialien inspirieren, die sie gerade zur Hand hat.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

Mitten im Herzen der Südstadt, in einem der Bilderbuch-Häuser der Kurfürstenstraße, öffnet Birgit Brandt-Siefart ihre Tür. Und hinein geht’s in eine gemütliche Parterre-Wohnung mit heimeligem Hinterhof, die gleichzeitig Atelier ist. „Am 5. und 6. November ist es wieder so weit, dass die Bonner uns zu unserer 21. SüdstART besuchen“, sagt die international gefragte Keramik-Künstlerin.

In ihrer Wohnküche blicken ihre surrealistisch beeinflussten Keramik-Plastiken von Schränken und Tischen. Hier eine japanisch angehauchte Gruppe zarter Figuren in der Technik der traditionellen Rak-Teezeremonie. Dort afrikanisch anmutende Plastiken, die Brandt-Siefart mit kleinen Alltagsgegenständen versehen hat.

Sie lasse sich von Materialen inspirieren, die sie gerade zur Hand habe, erzählt sie. Das Ergebnis sind eindrucksvolle Figuren, die durch einen eingearbeiteten Holzlöffel oder einen Labordeckel als Kopfbedeckung wie Artefakte unterschiedlicher Kulturräume wirken.

„Wir hoffen, dass die Bonner unser Angebot eines Atelier-Besuchs wieder so fleißig wahrnehmen wie in den vergangenen Jahren“, sagt Brandt-Siefart, bei der die Fäden der beteiligten Künstler zusammenlaufen. „Wir“, das sind dieses Jahr 33 von 37 Südstadt-Künstlern, die zur Gruppe SüdstART gehören.

Einige sind in Ateliergemeinschaften zusammengeschlossen. Viele leben und arbeiten in ihren Wohn-Ateliers, weil die Kosten für ein eigenes Atelier im Viertel zu teuer sind, erläutert Brandt-Siefart. Seit 21 Jahren setze die Gruppe „Duftnoten“: „Wir wollen zeigen, wo und welche Künstler in der Nachbarschaft arbeiten. Das Kommerzielle war immer zweitrangig.“

Das „Eingebettetsein in der Südstadt“ sei noch heute das Hauptziel. Geschäftsleute, die mitmachen wollten, hätten eine Absage bekommen, berichtet Birgit Brandt-Siefart.

Anfangs habe es keine Jurierung gegeben. „Wir verließen uns alleine auf die Fähigkeit der Parcours-Besucher, zu entscheiden, welche Künstler sie jährlich aufsuchen wollten“, berichtet die Künstlerin, die gerade auch in der Schweiz ausstellt. Inzwischen nehme die Gruppe „nicht mehr jeden“, um eine gewisse Qualität zu halten.

„Hierbei ist ein abgeschlossenes Kunststudium keine Voraussetzung. Aber eine klar erkennbare Handschrift, eine Idee, die entsprechend technisch akzeptabel umgesetzt wird, schon.“ Und das kommt nicht nur beim Fachpublikum, sondern auch beim Kunstfreund, der gleich um die Ecke wohnt, an. (ham)

SüdstART 2016

Am 5. und 6. November sind von 14 bis 19 Uhr zum Beispiel diese Ateliers geöffnet:

  • Ateliergemeinschaft Keramikstudio Südstadt, Königstraße 67 (im Hof)
  • Gabriele Hoffmann-Matos, Spessartstraße 3
  • Gert Scharrenberg, Beethovenstraße 51
  • Birgit Brandt-Siefart, Kurfürstenallee 28
  • Angelika Schmitt, Cynthia Rühmekorf, Barbara Schmitz, Kurfürstenstraße 20a
  • Malraum Gisela Naumann, Reingard Raasch-Aselmeyer, Niebuhrstraße 46
  • Nika Roßmöller-Schmidt & Marnie, als Gast: Gitta Knauth, Baumschulallee 12-14
  • Kunstraum 52, Ute Reiner, als Gast: Ina Zeuch, Niebuhrstraße 52
  • Atelier Quantiusstraße 5, Horst Becker, Judith Breuer, Chris Eichholtz, Huriye Hallac, Martine Metzing-Peyre

Weitere Infos auf www.suedstart.de

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