Ahrweiler Aloisius-Jugend 13-jähriger Moritz Kelter ist neuer Schützenkönig
AHRWEILER · Die jüngste der drei Ahrweiler Schützengesellschaften, nämlich die Aloisius-Jugend, hat einen neuen Schützenkönig. Zum Abschluss der Ahrweiler Schützenfestwochen gelang mit dem 13-jährigen Moritz Kelter einem von insgesamt vier Kandidaten der entscheidende Schuss mit der Armbrust auf den Königsvogel.
Es war der 46. Schuss, der exakt um 12.32 Uhr den Rest des Vogels von der Stange holte. Moritz? Vater Heinz "Henky" Kelter, dem selbst 1992 die Königswürde der Junggesellen-Schützen zuteil war, hielt es nicht mehr auf seinem Zuschauerplatz. Nach einem Sprung über die Absperrung schaffte es der Fähnrich der Bürgerschützen, erster Gratulant zu sein.
Ihm schloss sich eine ganze Schar von Schützen aller Gesellschaften und Ehrengästen an. Der scheidende König Marc Terporten überreichte die Insignien und das Königssilber. Keine halbe Stunde nach dem Königsschuss zog die neue Majestät bereits durchs Ahrtor in die Ahrweiler Altstadt ein, wo ihn nochmals rund 150 Menschen erwarteten und feierten.
Flotten Schrittes ging es zur Vorstellung bei Pastor, Bürgermeister und den anderen Schützengesellschaften. Schließlich zogen die Aloisiusjungen am Nachmittag zum Calvarienberg, wo traditionell auch die Stechschrittparaden stattfanden. Dass in diesem Jahr ein großes Jubiläum anstand, war ausschließlich am Vortag des Aloisiusfestes zu merken, das aber in aller Deutlichkeit.
Schon am Nachmittag zogen die jungen Schützen durch die Stadt, ehe Weihbischof Jörg Michael Peters das Festhochamt mit den Jungschützen feierte. Nach dem erstmals von dieser Gesellschaft vorgetragenen großen Zapfenstreich wurde dann so richtig deutlich, wie wichtig den Ahrweilern ihr Schützennachwuchs ist.
Beim Jubiläumsfestkommers war das Bürgerzentrum bis auf den letzten Platz gefüllt. Vorsitzender Peter Terporten begrüßte alleine rund 120 Ehrengäste namentlich, darunter waren 35 ehemalige Schützenkönige der Aloisius-Jugend aus den Jahren 1937 bis 2011. Schirmherr Landrat Jürgen Pföhler hielt eine umfassende Jubiläumsrede mit einem Rückblick auf 200 Jahre, in denen es nicht immer einfach gewesen war, das Aloisiusfest zu feiern.
Pföhler betonte aber auch, dass die Gesellschaft vermutlich weitaus älter ist, als 200 Jahre. "Die Wurzeln reichen noch viel weiter zurück bis ins 17. Jahrhundert. Bereits die Jesuiten verehrten den Heiligen Aloisius und kümmerten sich um die Ahrweiler Schuljugend", so der Landrat. Wie schon bei den Junggesellen im vergangenen Jahr gratulierte der Landrat mir einem neuen Löwenkopf-Säbel für den Hauptmann.
Dem Schirmherrn schloss sich eine große Schar von Gratulanten an. Dechant Jörg Meyrer überbrachte den Segenswunsch des ehemaligen Papstes Benedikt XVI., die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil gratulierte. Seitens der Schulleitung der Aloisiusschule betonte Elisabeth Rockenfeller, die Grundschule werde die Aloisius-Jugend auch weiterhin mit aller Kraft unterstützen.
"Die Aloisius-Jugend ist ein Schatz, um den uns andere Städte und Schützengesellschaften beneiden", verdeutlichte Bürgermeister Guido Orthen den Stellenwert und lud die aktiven Jungs in den Waldkletterpark ein. Eine neue Armbrust und eine neue Pauke hatten die beiden anderen Schützengesellschaften, St. Laurentius-Junggesellen-Schützen und St. Sebastianus-Bürgerschützen im Gepäck.
Wie zum Schützenfest der Aloisius-Jugend üblich, erhielten die Jubilare der Gesellschaft eine Ehrung. Darüber hinaus verliehen die Schützen zwei ihrer Mitstreiter die Ehrenmitgliedschaft: Hans-Georg Klein, der von 1987 bis 2003 Vorsitzender war und seit 2004 Vize ist, und Bernd Schrading, der von 1990 bis 2011 für die Finanzen der Gemeinschaft verantwortlich war, wurde diese Ehre für ihren beispielhaften Einsatz für die Gesellschaft zuteil.
Zum Ende des Festkommerses übergab die scheidende Majestät Marc Terporten der Aloisiusjugend das Königsschild, das er in der Form des ersten Königsschildes aus dem Jahre 1813 fertigen ließ.