Afghanistan-Kommandeur: "Irgendwann muss man abnabeln"

Masar-i-Scharif/Berlin · Der Kommandeur der internationalen Truppen in Nordafghanistan, der deutsche Generalmajor Jörg Vollmer, verteidigt die laufenden Abzugspläne aus Afghanistan.

 Soldaten der Bundeswehr verlassen das Feldlager in Kundus. Foto: Michael Kappeler

Soldaten der Bundeswehr verlassen das Feldlager in Kundus. Foto: Michael Kappeler

Foto: DPA

"Irgendwann muss man abnabeln", sagte Vollmer der "Welt" kurz vor der Übergabe des vorletzten deutschen Stützpunkts in Kundus. "Wir haben die afghanischen Sicherheitskräfte etwa auf 80 Prozent gebracht, die letzten 20 Prozent müssen sie nun allein schaffen", sagte Vollmer. "Sonst könnten wir hier noch zehn Jahre bleiben." Vollmer leitet seit Ende Februar das Isaf-Regionalkommando Nord mit rund 7000 Soldaten aus 17 Ländern.

Insgesamt habe sich der Einsatz gelohnt, bilanzierte Vollmer. "Von Afghanistan aus kann sich so schnell nicht wieder irgendeine Terrororganisation ein Netzwerk aufbauen", sagte er. "Das ist vorbei. Dazu hat sich hier zu viel verändert." Mit Sicherheit könne er das aber nicht voraussagen. "Sicher ist nichts in Afghanistan."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort