Modernisierung Ahrtalbahn steht im (Sanierungs-)Stau
KREIS AHRWEILER · 1,6 Millionen Euro hat sich die Bahn im vergangenen Jahr nach 25-jähriger Planung die Modernisierung des Ahrweiler Bahnhofs kosten lassen. Das freut den Verein Freunde der Ahrtalbahn um Wolfgang Groß. Der Verein sieht allerdings auch einen Sanierungsstau. Denn bei den meisten anderen Bahnhöfen an der Ahrtalstrecke bestehe die Notwendigkeit des barrierefreien Ausbaus von Zugängen und Bahnsteigen. Deshalb hat Wolfgang Groß an den Mainzer Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) geschrieben.
Groß nannte dabei als Beispiele die Bahnsteige Ahrweiler-Markt, Rech, Bad Bodendorf und Dernau. Er wies den Minister auch auf den hohen Anteil älterer, teilweise mobilitätseingeschränkter Bürger im Kreis Ahrweiler hin, und deren Probleme bei den vielen niedrigen Bahnsteigen und hohen Trittstufen.
Enttäuscht ist die Gruppe um Groß jetzt von der Antwort aus Mainz. Mit Verweis auf "sehr eingeschränkte Fördermöglichkeiten des Landes" erklärte Lewentz, dass "Modernisierungsmaßnahmen an den anderen Bahnhöfen der Ahrtalbahn nicht vorgesehen sind". Es werde zwar ein "grundsätzlicher Sanierungsbedarf" gesehen, es gebe aber andere dringliche Maßnahmen im Land.
Derzeit bestünden "keine Perspektiven für eine Förderung". Groß: "Wir sind enttäuscht. Es ergibt sich nicht der Hauch einer Möglichkeit, dass innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens irgendeine Verbesserung an den problematischen Haltepunkten im Ahrkreis erfolgen kann".
Mit einem Appell richten sich daher die Freunde der Ahrtalbahn an "alle maßgebenden politischen Kräfte, sich trotzdem intensiv für eine Verbesserung der Situation auf der Ahrtalbahn einzusetzen". Dabei sei ein Blick nach Nordrhein-Westfalen vielleicht hilfreich. Dort würden an der Strecke Bonn-Euskirchen vier neue Haltepunkte gebaut.
