Rekordverdächtiger Juli Am Dienstag wird es nochmal richtig heiß

Offenbach · Kein Ende des Sommers in Sicht - im Gegenteil: Am Dienstag ist ein neuer Hitzerekord möglich. Und sicher ist schon jetzt: Der Juli gehört zu den heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

 Das Wetter lädt auch in den kommenden Tagen zum Baden ein.

Das Wetter lädt auch in den kommenden Tagen zum Baden ein.

Foto: Sebastian Gollnow

Der Sommer bleibt heiß und gut für Rekorde. Ausgerechnet "Juli" heißt das Tief, das zum Ende des Monats mit dem gleichen Namen noch einmal subtropische Luft nach Mitteleuropa bringt. Der Dienstag könnte sogar der bisher heißeste Tag des Jahres werden.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach hält Temperaturen von bis zu 39 Grad für möglich. Aktuell liegt der Rekord für 2018 bei 38,0 Grad - so heiß war es nach DWD-Angaben am 26. Juli in Duisburg-Baerl.

Auch der gesamte Juli 2018 spielt in der Rekordliga: Er wird nach Einschätzung des DWD nach 2006, 1994, 1983 und 2010 der fünftwärmste seit 1881, dem Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen. Im Schnitt lagen die Juli-Temperaturen bei 20,2 Grad. Das waren 3,3 Grad mehr als der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gleich reihenweise gab es sogenannte Tropennächte. Spitzenreiter war Ruppertsecken bei Kaiserslautern, wo das Thermometer in der Nacht zum 25. Juli nie weniger als 23,8 Grad anzeigte.

Bei der Sonnenscheindauer liegt der Juli 2018 auf Platz zwei seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Statt durchschnittlicher 212 Stunden schien die Sonne laut DWD diesmal 305 Stunden. Mit rund 40 Litern pro Quadratmeter regnete es im Juli im Bundesdurchschnitt außerdem nur etwa die Hälfte der normalen Menge.

Mit dem Ende des Julis gibt es zumindest kurzfristig die Chance durchzuatmen: Am Mittwoch sinken die Temperaturen zwischen Mecklenburg und der Pfalz auf normales Sommerniveau, also auf Spitzenwerte um 28 Grad, wie der DWD vorhersagt. Im Südosten steigen die Werte allerdings erneut auf bis zu 37 Grad.

Eine Folge der Dauerhitze ist die Waldbrandgefahr. In Brandenburg hat sich die Lage unweit des Autobahndreiecks Potsdam normalisiert, nachdem der Wald tagelang gebrannt hatte. Die Feuerwehr hat nach Angaben der zuständigen Kreisverwaltung vom Montag auf dem Gelände in Beelitz-Fichtenwalde noch einmal ausgiebig Löschwasser verspritzt und ist dann am Sonntagabend abgezogen. Die Ursache des Brandes auf rund 50 Hektar, der am Freitag Autobahnsperrungen und massive Staus zur Folge hatte, ist weiter unklar.

Manchmal sind die Folgen der Hitze zum Glück weniger dramatisch: Im hohen Norden wurden die Bürger gebeten, ihre für Montag geplanten Termine in der Kreisverwaltung Ratzeburg samt sämtlicher Außenstellen auf einen anderen Tag zu verschieben. Ein technischer Defekt bei der Klimatisierung der Computer-Server hatte die Verwaltung des Kreises Herzogtum Lauenburg lahmgelegt.

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