Mehrzweckhalle Bad Breisig beschließt Raumprogramm für neue Halle

BAD BREISIG · Geht es in Bad Breisig um den Bau einer neuen Mehrzweckhalle nahe den Römer-Thermen, dann herrscht in der Kommunalpolitik alles andere als Einigkeit. Und das, obwohl die Stadt mit einer Förderung von 90 Prozent der Kosten rechnen darf.

 Die Jahnhalle in Bad Breisig ist in die Jahre gekommen. Die Stadt möchte gerne eine neue Mehrzweckhalle bauen.

Die Jahnhalle in Bad Breisig ist in die Jahre gekommen. Die Stadt möchte gerne eine neue Mehrzweckhalle bauen.

Foto: Martin Gausmann

Grund ist zum einen der Standort. Zum anderen aber wird die ausreichende Dimensionierung der geplanten Versammlungsstätte bezweifelt. Wie mehrfach berichtet, ist die seit Jahrzehnten genutzte Jahnhalle als Versammlungsstätte kaum noch brauchbar: Die Gebäudesubstanz ist marode, der geschätzte Sanierungsbedarf rechtfertigt längst einen Neubau. Mit erheblicher Hilfe von Bund und Land kann dies bewerkstelligt werden. 90 Prozent stellt der Zuschussgeber mit seinem Förderprogramm „Aktive Stadt“ in Aussicht. Voraussetzung: Das Vorhaben muss in der Innenstadt, sprich: im zentralen Versorgungsbereich realisiert werden.

Mit Unterstützung von potenziellen Nutzern – in erster Linie Vereine – hatte die Stadt in den vergangenen Monaten ein Raumprogramm zusammengestellt, um dem Nutzungsbedarf Rechnung zu tragen. So soll die eigentliche Hallenfläche 480 Quadratmeter groß werden. Rechnet man Foyer, Nebenräume, Lager, Küche, Garderobe oder Sanitätsbereiche hinzu, so addiert sich die Grundfläche auf rund 900 Quadratmeter.

Die SPD bemängelte nun in der jüngsten Stadtratssitzung, dass die eigentliche Hallenfläche zu klein sei. das Raumprogramm sei in der Gesamtbetrachtung geringer als in der Jahnhalle. SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Lang: „Das hilft niemandem.“ Noch viel wichtiger seien aber die vielen offenen Fragen: Die Baukosten seien unbekannt, die Finanzierung sei ungewiss, die Auslastung der Halle sei ungeklärt, die Unterhaltungskosten seien unbenannt.

Auch ist man in den Reihen der Sozialdemokraten mit dem Standort nicht einverstanden. Der Bahnlärm sei programmiert, ebenso Anliegerbeschwerden. Ähnlich sieht es die FWG: Der Neubau nahe der Römer-Thermen stelle eine erhebliche Beeinträchtigung für den Badbetrieb dar. Es fehle an Parkplätzen. Zudem müsse alter Baumbestand einem Neubau weichen, wie auch die bestehenden Bouleplätze. Auch sei „der morastige Untergrund für eine solche Bebauung völlig ungeeignet“. Die Zeit der „Politik nach Gutsherrenart“ sei vorbei, teilte die FWG in Richtung CDU mit. Die Union hat sich indes auf den Standort festgelegt.

Gegen die Stimmen von SPD und FWG wurde schließlich das Raumprogramm für die neue Halle auf dem nördlichen Areal an der Römer-Therme beschlossen. Die weiteren Planungen können nun konkrete Formen annehmen. Insbesondere soll nun zeitnah ein Förderantrag gestellt werden.

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