Anzeige Barbara Vinken - Vortrag "Malerfürst, Modezar" in der Bundeskunsthalle

Raffinierte Selbstinszenierung verhalf den Malerfürsten im 19. Jh zu herausragender Popularität. Sie traten fürstlich auf, posierten in eleganter Kleidung, nahmen Bezug auf die Alten Meister und stilisierten sich zum Gesamtkunstwerk. In ihrem Vortrag am 6.11. nimmt die Modetheoretikerin Barbara Vinken Bezug auf die Künstler der Malerfürsten-Ausstellung.

 James Jacques Joseph Tissot, Mr. Frederic Leighton, Vanity Fair Karikatur, 29. Juni 1872

James Jacques Joseph Tissot, Mr. Frederic Leighton, Vanity Fair Karikatur, 29. Juni 1872

Foto: © Victoria and Albert Museum, London

Frederic Lord Leighton, Hans Makart, Jan Matejko, Mihály von Munkácsy, Franz von Lenbach, Friedrich August von Kaulbach und Franz von Stuck galten zu ihren Lebzeiten als Malerfürsten und zählten zu Europas High Society. Erstmalig rückt die Ausstellung das internationale kunst- und kulturgeschichtliche Phänomen „Malerfürst“ in den Fokus, das in den 1870er und 1880er Jahren eine Blütezeit erlebte.

Die raffinierten Selbstinszenierungen der Malerfürsten waren ein wichtiges Mittel zur Steigerung ihrer Popularität und ihres Marktwertes. Sie lebten und arbeiteten in prachtvollen Residenzen und traten fürstlich auf. Dabei nahmen sie oft Bezug auf berühmte Alte Meister wie z. B. Peter Paul Rubens und zeigten außergewöhnliches Selbstbewusstsein. Auf Gemälden und Fotografien posierten die Malerfürsten in eleganter Kleidung, in ihren mit Antiquitäten, Teppichen und anderen Kostbarkeiten extravagant ausgestatteten Wohnräumen oder Ateliers.

Bundeskunsthalle! - Malerfürsten
5 Bilder

Bundeskunsthalle! - Malerfürsten

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Nachdem die französische Revolution gegen das Adelsprinzip das der Republik gestellt hatte, stilisierten Modezaren wie Charles Frédérick Worth und Malerfürsten wie Lenbach und Kaulbach ihr Werk und Leben in Anlehnung an Castigliones Hofmann zum Kunstwerk. In den Nachfolgern der großen Malerfürsten der Renaissance wurde der Adel des Geistes, des Herzens und der Seele wieder lebendig.

Vortrag zur Malerfürsten-Ausstellung

BARBARA VINKEN, Professorin für Allgemeine und Französische Literaturwissenschaft an der Münchner Universität, ist Expertin für Kleist, Flaubert und für Mode. Sie erkundet Stile und Kleider als Seismografen der Gesellschaft und macht Lust auf Stil und Lebenskunst. In ihrem Vortrag spricht sie über die Selbststilisierung der „Kreativen“ im 19. Jahrhundert und nimmt Bezug auf die Malerfürsten, die ihr Leben zu einem Gesamtkunstwerk machten.

Zur Ausstellung:
MALERFÜRSTEN
bis 27. Januar 2019
in der Bundeskunsthalle, Bonn
Alle Informationen: www.bundeskunsthalle.de/malerfuersten

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