Hospiz in Bad Neuenahr Baubeginn soll im Frühjahr sein

KREIS AHRWEILER · Seit seiner Gründung vor 21 Jahren kämpft der Hospiz-Verein Rhein-Ahr für ein stationäres Hospiz. Nach langen Vorbereitungen steht der Verwirklichung des Projektes nun nichts mehr im Wege.

 Stellten Planung vor: Christoph Drolshagen (links), Ulrike Dobrowolny und Hans-Gert Daubertshäuser.

Stellten Planung vor: Christoph Drolshagen (links), Ulrike Dobrowolny und Hans-Gert Daubertshäuser.

Foto: Martin Gausmann

Denn der Hospiz-Verein, die Marienhaus Holding und die Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel haben gemeinsam die Trägergesellschaft "Hospiz im Ahrtal GmbH" gegründet. Die Ideen und Planungen für das Gebäude stellten die Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Ulrike Dobrowolny, Christoph Drolshagen, Leiter Marienhaus-Hospize, und Hans-Gert Daubertshäuser, Geschäftsführer der Betheler Behindertenhilfe, vor.

Für den Bau des Hospizes, das oberhalb des Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr entstehen wird, soll die baufällige Villa auf dem Klinikgelände abgerissen werden. Dobrowolny und Drolshagen, der die Geschäftsführung des Hospizes im Ahrtal übernehmen wird, zeigten sich zuversichtlich, dass "wir mit dem Bau des Hospizes im Frühjahr beginnen können". Denn nachdem man sich bereits für einen Architekten entschieden habe, könne die weitere Bauplanung für das Haus, das zehn Menschen in ihrer letzten Lebensphase beherbergen soll, zügig vorangetrieben werden.

Seit Jahren bietet der Hospiz-Verein, der mehr als 750 Mitglieder zählt, ambulante hospizliche Versorgung an. In dieser Zeit, so Dobrowolny, hätten die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter allerdings festgestellt, dass es zunehmend Situationen gebe, in denen die ambulante Betreuung an ihre Grenzen stoße.

Medizinische, pflegerische oder auch soziale Gründe, wie etwa das Fehlen familiärer Strukturen, führten dazu, dass ein schwerstkranker Mensch in den letzten Monaten seines Lebens zu Hause nicht mehr adäquat versorgt werden könne. "In dieser Situation braucht es ein Haus, in dem Schwerstkranke und Sterbende Aufnahme finden, und in dem sie Zuwendung, kompetente palliativmedizinische Pflege und palliative-ärztliche Versorgung sowie ehrenamtliche und seelsorgliche Begleitung erfahren, um die letzten Tage oder Wochen ihres Lebens in Würde und möglichst frei von Schmerzen verbringen können", betont die Vorsitzende des Hospiz-Vereins.

"Hospize sind in Deutschland ohne bürgerschaftliches Engagement nicht denkbar. Denn die Kassen erstatten nur rund 90 Prozent der anfallenden Kosten", erklärte Dobrowolny. Daher seien ehrenamtliche Arbeit und finanzielles Engagement, nicht zuletzt auch Spenden, für das Gelingen eines Projektes wie des Hospizes im Ahrtal erforderlich. Der vom Verein aufzubringende Betriebskostenanteil betrage jährlich rund 200.000 Euro.

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