9. September bis 9. Oktober 2016 Beethovenfest 2016

Wer an Revolutionen in der Musik denkt, dem werden nicht gleich Jahreszahlen wie 1789 (Französische Revolution) oder 1917 (Russische Revolution) einfallen. In der Kunst gilt eine andere Zeitrechnung.

Igor Strawinskis bahnbrechende Ballettmusik „Le Sacre du Printemps“ wurde 1913 uraufgeführt, Arnold Schönberg entwickelte seine Zwölftontechnik in den revolutionsfreien Jahren nach dem Ersten Weltkrieg.

Gleichwohl wird das Beethovenfest in diesem Jahr sehr viel über Wechselwirkungen von Musik und Politik erzählen können. Dafür ist Ludwig van Beethoven ein besonderer Gewährsmann. Viele seiner Kompositionen sind beeinflusst von der Musik, die in Frankreich zur Zeit und im Geiste der Revolution entstand.

Die Sinfonie Nr. 3, die „Eroica“, ist nach einem Eintrag Beethovens ausdrücklich „geschrieben auf Bonaparte“, dessen Wirken zur Zeit der Revolution Beethoven sehr bewunderte. Dieses Werk ist das musikalische Epizentrum des diesjährigen Beethovenfestes, das Intendantin Nike Wagner unter das Motto „Revolutionen“ stellt.

Das Werk erklingt in unterschiedlichen Versionen - darunter in einer Klavierbearbeitung von Franz Liszt -, ist aber auch Bezugspunkt für eine neue Komposition des französischen Spektralisten Hugues Dufourt.

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