Bildhauerei trifft Malerei zum Dialog

Gruppenausstellung zweier VHS-Kreativkurse von Karl-Heinz Löbach und Junus Karimowan zeigt formvollendete Skulpturen und Akte im Siegburger Rathaus

  Dialog der Kunst:  Skulpturen und Akte korrespondieren in der Ausstellung im Siegburger Rathaus miteinander. Foto: Holger Arndt

Dialog der Kunst: Skulpturen und Akte korrespondieren in der Ausstellung im Siegburger Rathaus miteinander. Foto: Holger Arndt

Siegburg. Die einen geben sich kühl in Marmor oder Basaltlava und sind dabei bis ins letzte Detail ausgefeilt. Andere lieben den abstrakten Ausdruck und verbreiten warme, ganz natürliche und hölzern anmutende Töne im weicheren Naturmaterial. Sie überzeugen mit ihrem Schliff und ihrer Formvollendung. Beide korrespondieren mit den ganz und gar griffigen, konkreten Ausdrucksformen auf Leinwand und Papier an den Wänden.

Deren körperliche Ausdruckssprache offenbart wesenhafte Formen und ist von einer eigenen, zweidimensionalen Ästhetik geprägt. Für eine ganz eigene "Gesprächskultur" im Siegburger Rathaus sorgen die Kunstwerke aus den Stein- und Holzbildhauereikursen von Karl-Heinz Löbach sowie die Akte aus den VHS-Kursen von Junus Karimow.

Bürgermeister Franz Huhn weiß die Bereicherung, die die Exponate aus den beiden Kreativkursen für Besucher des Rathauses in den kommenden Wochen bieten, zu schätzen. Und auch die Möglichkeiten, die die künstlerischen Entstehungsprozesse den Machern eröffnen, kann er "überaus gut nachvollziehen".

Löbachs persönliche Unterrichts-Statistik weist in acht Jahren mehr als 1 000 Teilnehmer auf. Entstanden sind in dieser Zeit mehr als 2 000 Skulpturen. Wie viel Kraft und Energie dabei in die Steine gesteckt wird, kann der Betrachter an etlichen - manuell und mechanisch bearbeiteten - Skulpturen nachempfinden.

"Berühren erlaubt, aber bitte zart", sagte Mechthild Tillmann, Leiterin der Volkshochschule Rhein-Sieg. Und so genossen die Besucher der Vernissage am Dienstagabend neben visuellem gerne auch das tastende Erfassen. Das muss bei den Gemälden und Zeichnungen der elf Teilnehmer der Akt- und Porträtkurse von Junus Karimow alleine mit den Augen stattfinden.

Ob das ein nackter Rücken mit Aussicht auf ein üppiges Hinterteil, zart geschwungene Konturen zweier innig miteinander verschlungener Körper, die Anmut und Ruhe eines liegenden Aktes, oder ein nacktes Gesicht ist - immer fesseln hier die Kunstfertigkeiten im Umgang mit Pinsel, Kreide oder Bleistift den Blick.

Die Ausstellung der Kreativkurse ist noch bis 31. März im Rathaus am Nogenter Platz zu sehen.

(Kritik aus dem General-Anzeiger)

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