Jubiläum von „Singen in Wachtberg“ Wachtberger Chor wird 100 Jahre alt

Niederbachem · Wieder zusammen nach Wochen mit Tablet und Co.: Der Chor „Singen in Wachtberg“ probt nach Wochen der digitalen Proben mit wieder im katholischen Gemeindezentrum für das Jubliäum.

 Chorleiterin Gabriela Pullen (links) probt zusammen mit dem Chor im Gemeindezentrum.

Chorleiterin Gabriela Pullen (links) probt zusammen mit dem Chor im Gemeindezentrum.

Foto: Petra Reuter

Für nicht weniger als das 100-jährige Jubiläum probt der Niederbachemer Chor „Singen in Wachtberg“ seit Kurzem wieder im Gemeindesaal anstatt digital. Die aus dem Männergesangverein (MGV) Concordia Niederbachem 1922 hervorgegangene Gemeinschaft bestand in den Jahren der Umwandlung zum gemischten Chor und während der Pandemie manche Bewährungsprobe. Zum besonderen Jubiläum soll die Vereinigung die ursprünglich 1909 von der Berliner Liedertafel gestiftete Zelter-Plakette erhalten.

100 Jahre „Singen in Wachtberg“: Jubiläum vom Wachtberger Chor
Foto: Petra Reuter

Stella Bautze singt seit etwa 15 Jahren im Wachtberger Chor. In den letzten zehn Jahren davon engagierte sich die Niederbachemerin als Vorsitzende der zurzeit knapp 30 Stimmen. „Das Prägnanteste in den all den Jahren war der Zusammenhalt der Stammmitglieder“, fand die Vorsitzende. Sie trotzten der Umwandlung des MGV in einen gemischten Chor, Dirigentenwechseln und der Pandemie mit einigen Wochen Zwangspause Anfang 2020. „Die digitalen Proben waren gut aufgebaut, aber für manche Mitglieder eine Herausforderung“, berichtete Bautze von einer der vielen Hürden. Allerdings mussten die Sängerinnen und Sänger nicht in der gesamten Pandemie vor Laptop, Tablet und Co. singen. Der Künstler Michael Franke habe zwischenzeitlich seine Wiese beim Atelier für die Proben zur Verfügung gestellt, so Bautze. Zum Winter hin seien die Aktiven in den Henseler Hof ausgewichen, um dort im großen Saal mit ausreichendem Abstand zu singen.

Verändert hat sich im Jahrhundert des Bestehens nicht nur die Mitgliederzusammensetzung und der Ort der Proben. „Der Chor hat musikalisch einen starken Wandel durchgemacht“, so Bautze. Bei einem aktuellen Überhang an Frauen und recht wenigen Stimmen wirkten klassische Stücke aus Oper und Operette nicht mehr so gut, fand die Vorsitzende. Auch deshalb erfuhr das Repertoire im Laufe letzten Jahre in der Zusammenarbeit mit Chorleiterin Gabriela Pullen eine starke Modernisierung, behielt aber einige bewährte Stücke bei. Bevor Corona die Aktivtäten einschränkte, probte der Chor für ein Konzert bekannte Filmmusik, berichtete Pullen. Zwar fokussieren die aktuellen Proben das Jubiläumskonzert, das Filmmusikprojekt wolle man aber nicht ganz aus den Augen verlieren. „Vielleicht können wir es später aufführen“, hoffte Pullen.

Zum Jubiläumskonzert am 25. September um 16 Uhr dürfen sich die Zuhörer in der Berkumer Aula auf je ein bis zwei musikalische Leckerbissen der Chormusik aus jedem Jahrzehnt des Bestehens freuen. Außerdem wollen die Aktiven mit „Des Finken Frühlingslied“ das erste Stück, mit dem der MGV seinerzeit auftrat, intonieren. Andreas Steinhauer erklärte seine Motivation, die vermutlich vielen Menschen im Blut liegt, sich am Chor zu beteiligen: „Ich habe einfach Spaß am Singen.“ Er selbst ist seit mehr als 50 Jahren aktiv dabei und engagierte sich rund 40 Jahre im Vorstand. Seit der Umwandlung des MGV in den heutigen gemischten Chor „Singen in Wachtberg“ ist auch seine Frau im Chor aktiv.

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