Menschenkette in Bonn 2500 Demonstranten singen für den Frieden

Bonn · 2500 Menschen haben sich am Sonntag zwischen der Bonner Universität und der Villa Hammerschmidt am Rheinufer versammelt. Mit John Lennons Song „Give peace a chance“ protestierten sie singend gegen den Krieg in der Ukraine.

 Die Teilnehmer der Menschenkette verbinden sich wegen Corona mit Tüchern statt mit ihren Händen.

Die Teilnehmer der Menschenkette verbinden sich wegen Corona mit Tüchern statt mit ihren Händen.

Foto: Niklas Schröder

„All we are saying is give peace a chance”, schallte es am Sonntagnachmittag entlang des Bonner Rheinufers. Anlässlich des Krieges in der Ukraine hatten sich viele Demonstranten zu einer Menschenkette zusammengefunden, um gemeinsam den weltbekannten Song von John Lennon zu singen. Die rund zwei kilometerlange Friedenskette reichte vom Hofgarten über Alter Zoll, Brassertufer, Rathenaufufer und Wilhelm-Spiritus-Ufer bis Höhe Villa Hammerschmidt.

Zeitweise war der Autoverkehr zwischen der B 9 und dem Brassertufer eingeschränkt. Wegen der Corona-Pandemie hielten sich viele Teilnehmer nicht wie sonst üblich an den Händen, sondern vernetzten sich mit bunten Tüchern und Schnüren. Ihr Ziel: Die Menschenkette sollte nicht unterbrochen werden.

Die Uni Bonn hat Hotlines geschaltet

Zu der Friedensaktion hatten zuvor der Internationale Chor, die Studierendenvertretung AStA und das Rektorat der Universität Bonn aufgerufen. Denn mit Gaststudierenden in Russland, der Ukraine und in Deutschland ist auch die Universität Bonn von den Auswirkungen des Krieges betroffen. Für alle Hilfsprogramme habe die Uni derzeit Hotlines geschaltet, berichtete Chorleiter Martin Kirchharz.

„In einer Notfallkonferenz ergab sich, dass wir nun mit einer Friedensbotschaft ein gemeinsames Zeichen setzen wollten.“ In Bonn gab es bereits 1983 eine Menschenkette. Damals hatten sich 150.000 Demonstranten um das ehemalige Regierungsviertel versammelt. Ganz so viele Teilnehmer gab es beim Friedenprotest am Sonntag nicht, die Organisatoren schätzten die Zahl auf rund 2500 Teilnehmer.

Ein Film zur Aktion soll Freitag online gehen

Für eine weitere „Hybriddemo“ wurde die Menschenkette gefilmt. Dazu waren zwei Drohnen im Einsatz. Der Film soll nun mit Übersetzungen von „Give peace a chance“ in allen möglichen Sprachen ergänzt werden. „Unsere singende Menschenkette wird ein paar Tage später um die Welt gehen und Menschen überall erreichen“, kündigte Kirchharz an.

Am Freitag soll der Film auf der Internetseite https://menschenkette-bonn.de erscheinen.

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