i-Dötzchen in Bonn 2855 Kinder fiebern erstem Schultag entgegen

BONN · Ab kommenden Mittwoch ist für 51.000 Bonner Schüler das Faulenzen passé. Sechseinhalb Wochen Sommerferien sind dann zu Ende. Die Freude darüber, wieder die Schulbank drücken zu müssen, wird bei den meisten jungen Leuten eher gering sein - ganz im Gegenteil zu den 2855 Mädchen und Jungen, die am Donnerstag in die Grundschulen eingeschult werden.

 Markus Schütz von der Verkehrswacht Bonn stellt an der Stiftsschule Plakat und Kappe für i-Dötzchen vor.

Markus Schütz von der Verkehrswacht Bonn stellt an der Stiftsschule Plakat und Kappe für i-Dötzchen vor.

Foto: Barbara Frommann

Auf die i-Dötzchen warten nun vielfältige Anforderungen. Nicht nur beim Erlernen von Schreiben und Rechnen, sondern auch auf dem neuen Schulweg. Immer wieder muss die Straßenseite gewechselt oder der richtige Bus gefunden werden. "Wir können nur dringend empfehlen, dass Eltern den neuen Schulweg mit ihren Kindern intensiv einüben", sagt Markus Schütz, Geschäftsführer der Verkehrswacht Bonn.

Außerdem solle man sich einen möglichst sicheren Weg aussuchen. "Der kürzeste Weg ist nicht immer auch der sicherste Weg." Viele Gefahren können die Fünf- bis Sechsjährigen wegen ihrer Körpergröße nicht gleich entdecken. Sie können weder über Autos hinweg blicken, noch die Geschwindigkeit von Autos richtig abschätzen.

Daher sei es wichtig, dass die Eltern ihre Kinder möglichst frühzeitig zur Schule schicken. "Wenn man im Stress ist, passt man nicht mehr richtig auf - es kann sehr leicht etwas passieren", weiß Schütz. Nicht nur Stress ist gefährlich, sondern auch Müdigkeit. "Für einen gesunden Schlaf ist eine allabendliche Routine von Abendessen, Umziehen, Waschen, Zähneputzen und einem festen Einschlaf-Ritual ideal", sagt Andrea Kleinbreuer, Pressesprecherin der Techniker Krankenkasse (TK) in NRW. Außerdem rät sie, dass die ABC-Schützen vor dem Zubettgehen keine koffeinhaltigen Getränke und schwere Mahlzeiten zu sich nehmen sollten - auch fernsehen sollten sie abends nicht. Erstklässler benötigen rund elf Stunden Schlaf.

Schütz würde es begrüßen, wenn sich Eltern zu Beginn der Schulzeit ihrer Kinder die Zeit nähmen und sie bei ihren ersten eigenen Schritten im Straßenverkehr begleiten. "Dabei sollten sie auch nicht mit einem Mama- oder Papa-Taxi zur Schule gebracht werden, sondern zu Fuß", fordert der Verkehrsexperte.

"Sie müssen ihren neuen, täglichen Weg erleben." Außerdem sei es nicht ratsam, wenn die Kinder in Gruppen zur Schule gingen. Zu zweit oder in kleinen Gruppen unterwegs, sei jedes i-Dötzchen unaufmerksamer und würde sich laut Schütz leichter zu riskanten Straßenüberquerungen hinreißen lassen.

Schließlich seien nun auch die Autofahrer verstärkt gefordert. Sie müssten nun besonders achtsam fahren, insbesondere vor den Schulen und auf umliegenden Straßen. Um die Autofahrer an den Schulbeginn und die i-Dötzchen zu erinnern, hängt die Bonner Verkehrswacht in der unmittelbaren Nähe von Grundschulen Banner mit Sprüchen wie "Brems dich" oder "Tempo runter, bitte. Schulanfang" auf.

Von Mittwoch an werden auch Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes schwerpunktmäßig Schulwege sichern. Mehrere Teams sind an insgesamt 13 Grundschulen im Einsatz und achten darauf, dass Fahrzeuge vor Fußgängerüberwegen nicht so geparkt sind, dass sie den Kindern den Blick versperren. Außerdem wird die Beachtung der Halteverbote vor den Schulen kontrolliert, teilte die Stadt Bonn mit. Der fließende Verkehr wird zudem von den städtischen Mitarbeitern verstärkt überwacht. Dazu gehören auch Tempomessungen vor Schulen.

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