30 neue Betreuungsplätze für die Kleinsten

Baby- und Kinderlachen sind im Godesberger Johanniterhaus erwünscht - Weitere Gruppen sollen folgen

  Die neue Tagesstätte  St. Georg in der Kreisauer Straße: Der Träger, die Bürgerstiftung Rheinviertel, empfängt dort am Montag die ersten Kinder unter drei Jahren.

Die neue Tagesstätte St. Georg in der Kreisauer Straße: Der Träger, die Bürgerstiftung Rheinviertel, empfängt dort am Montag die ersten Kinder unter drei Jahren.

Foto: Ronald Friese

Bad Godesberg. Im Johanniterhaus ist es schon im letzten September eingezogen. An der Kreisauer Straße 2 erklingt es ab Montag: das Lachen, Plappern, aber wohl auch mal das Weinen der Jüngsten, der unter Dreijährigen.

Am Sonntagmorgen wurden genau zeitgleich die beiden Einrichtungen eingeweiht. Im Johanniterhaus konnten Thomas von Kessel, Geschäftsführer des Johanniter-Krankenhauses, und Silke Wohlfahrth, Vorsitzende des U3-Trägers Arbeitskreis Frühpädagogik, auch Ehrengäste Bürgermeister Horst Naaß und Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann begrüßen. Die wechselte dann auch zur anderen Feier. Denn in St. Evergislus beging das katholische Rheinviertel mit einem Gottesdienst den Start der neuen, von der Bürgerstiftung Rheinviertel getragenen Tagesstätte St. Georg.

Blau-rot-gelb leuchten seit der umfangreichen Renovierung des Vebowag-Hauses an der Kreisauer Straße 2, wo einst Aslysuchende unterkamen, die Stiftungsfarben von der Außenwand. Ein tapferer Heiliger Georg, Schutzpatron Plittersdorfs, führt zur Freude aller kleinen und großen Jungs an der anderen Front großflächig seinen Pfeil.

So waren am Sonntag zur Hausweihung denn auch mit den Jungstiften der Gemeinde St. Andreas und Evergislus die St. Georgs-Schützenbrüder mit angetreten, als das Band von Pfarrer Wolfgang Picken und Einrichtungsleiterin Sonja Floßdorf zerschnitten wurde und sich eine kleine Feier anschloss. 20 Kleinkinder, das jüngste acht Monate alt, toben also ab heute mit 20 Kindern von drei bis sechs Jahren erstmals durch "Fuchsbau", "Drachenhöhle" und "Rittersaal".

"Wir haben die Räume mit wandhohen Podestlandschaften mit Kriechtunneln, Schwalbennestern, Holzhäuschen und Wellentreppen super kleinkindgerecht ausstatten können", meinte Leiterin Floßbach, als sie stolz durch ihr neues Reich führte. Die auch auf Heilpädagogik spezialisierte Erzieherin kann ihre Einrichtung bewusst in Richtung Früherkennung und Prävention für die Kleinen und in Richtung künstlerisch-kreativ für die Großen aufbauen. "Damit ist St. Georg ein weiterer Baustein in unserem Netzwerk von sechs Kindergärten mit 340 Kindern, die alle ins Familienzentrum Rheinviertel einebunden sind", ergänzte Pfarrer Picken.

In St. Georg sind bewusst nur Ganztagsplätze vergeben worden. um die Erwerbstätigkeit von Frauen im Viertel zu unterstützen. "Übrigens an gut ein Drittel Kinder anderer Konfession und Religion", ergänzte Picken mit Verweis auf die im Vorfeld harsche Grünen-Kritik an der Vergabe der U3-Plätze an die Stiftung.

Einen nicht weniger prägnanten Ansatz verfolgt der Kindergarten Arbeitskreis Frühpädagogik, Hensstraße, mit seiner nun zweiten Niederlassung im Johanniterhaus. Zehn U3-Kinder werden seit September in einem generationsübergreifenden Pilotprojekt Tür an Tür mit den Senioren an der Beethovenallee versorgt. "Und Sie werden staunen: Es klappt ganz prima.

Sowohl wir, die Kinder als auch die Eltern und die Senioren sind begeistert", berichtete Kindergarten-Leiterin Heide Engert am Rande der Einweihung. Sämtliche Bedenken, die Kleinkinder könnten die Alten stören, seien vom Tisch. "Die Kinder haben innerhalb unseres pädagogischen Konzepts wie die Senioren auch einen geregelten Tagesablauf. Und wenn sie im Hof spielen, schauen und winken die alten Leute von ihren Balkonen "

Gemeinsame Aktionen sind schon geplant. Die Nachfrage für die Plätze sei wie bei St. Georg im Viertel immens. Aber die Alters- und Geschlechterstruktur bei der Zusammensetzung muss stimmen. Engert: "Eine U3-Gruppe muss zusammenwachsen, damit die Kinder bis zum sechsten Lebensjahr beieinander bleiben können."

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