32-Jährige soll ihren Mann erwürgt haben

Die Bonner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage zum Schwurgericht gegen die Mutter eines 14-jährigen Sohnes - wegen Totschlags, begangen im Zustand alkoholbedingter erheblich verminderter Steuerungsfähigkeit.

32-Jährige soll ihren Mann erwürgt haben
Foto: dpa

Bonn. Wie so oft hatte das Ehepaar auch am Mittag des 14. November einen heftigen Streit, und wie so oft ging es um Nichtigkeiten. Doch dieses Mal endete die Auseinandersetzung in einer Tragödie: Die betrunkene 32-Jährige tötete ihren nicht minder alkoholisierten Mann, indem sie ihn erwürgte.

Davon ist die Staatsanwaltschaft überzeugt und erhebt nun Anklage zum Schwurgericht gegen die Mutter eines 14-jährigen Sohnes - wegen Totschlags, begangen im Zustand alkoholbedingter erheblich verminderter Steuerungsfähigkeit. Denn eine Blutprobe bei der Beschuldigten fünf Stunden nach der Tat ergab zwei Promille. Das Opfer hatte sogar 3,75 Promille Alkohol im Blut. Das teilte ein Justizsprecher am Donnerstag auf Anfrage mit.

Alkohol soll überhaupt einer der Hauptgründe für die immer wiederkehrenden lautstarken und auch tätlichen Auseinandersetzungen zwischen den in Beuel lebenden Eheleuten gewesen sein. Denn der 42-Jährige, den die Beschuldigte als 18-Jährige geheiratet hatte, war seit Jahren arbeitslos und alkoholabhängig und begann laut Anklage schon morgens zu trinken.

Auch am Tattag. Während sie den Ermittlungen zufolge den Haushalt machte, saß er vor dem Fernseher, trank Korn, und sie trank mit. Doch als er gegen 14 Uhr ein Glas zerbrach, kam es wieder zum Streit, und schließlich schlug der Ehemann seiner Frau ins Gesicht und gegen den Körper.

Da soll sie laut Anklage mit den Fäusten auf ihn eingeschlagen haben, so dass er stürzte. Und als er am Boden lag, setzte sie sich laut Anklage auf ihn und würgte ihn mit beiden Händen und mit aller Kraft. Dabei habe sie, so die Ermittler, seinen Tod billigend in Kauf genommen.

Vergeblich soll er sich hin und her gedreht haben, um freizukommen. Sie soll ihm sogar noch mit dem zerbrochenen Glas den Hals aufgeschnitten haben. Doch der Schnitt war nicht tief, der Mann starb infolge der Gewalteinwirkung auf seinen Hals.

Als sie merkte, dass er tot war, lief sie zu einer Nachbarin, erklärte, dass sie ihren Mann getötet habe, schilderte aber alles wie einen Unfall, wonach er tödlich gestürzt sei. Erst in der anschließenden polizeilichen Vernehmung soll sie die Tat zugegeben haben. Demnächst muss sich die nicht vorbestrafte Frau vor dem Bonner Schwurgericht verantworten. Sie sitzt nicht in U-Haft, sondern befindet sich auf freiem Fuß.

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