500 Demonstranten kritisieren in der Innenstadt das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA

BONN · Verschiedene Organisationen, von Occupy Bonn über die Piratenpartei bis hin zu Anonymous, haben am Samstag in einem zweistündigen Marsch gegen das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA demonstriert.

Gegen die Zensur und für die Freiheit im Internet gingen Schüler, Studenten, Auszubildende und viele andere Bürger in Bonn auf die Straße.

Gegen die Zensur und für die Freiheit im Internet gingen Schüler, Studenten, Auszubildende und viele andere Bürger in Bonn auf die Straße.

Foto: Barbara Frommann

Nach Angaben der Polizei waren 500 Demonstranten gekommen. Der Aufruf zum Protest stammte von der Bonner Jugendbewegung und der ver.di Jugend NRW-Süd. Die Aktion fand statt im Rahmen bundesweiter Proteste gegen den Vertrag, den Deutschland bisher nicht unterzeichnet hat.

"ACTA ist ein Türöffner für Internetzensur und -überwachung", erklärt Anton Thun, Pressesprecher der Bonner Jugendbewegung, den Widerstand seiner Vereinigung, die im Kern aus einem Zusammenschluss von Schülern, Studenten und Azubis besteht. Es gehe vorrangig um die Interessen von Lobbyisten wie großen Musikfirmen. Die Rechte der User im Internet etwa an Musik, fürchtet Thun, könnten dadurch immens beschnitten werden. Zudem brandmarkt er die mangelnde Transparenz, unter der das Abkommen zustande gekommen sei.

Noch weiter in seiner Kritik geht Occupy-Mitglied Jürgen Simon, der erklärt, warum seine Organisation sich zum Proteste entschlossen hat. "Der Kontrollmechanismus, der hier aufgebaut werden soll, schadet jeder Freiheitsbewegung." Und fügt hinzu: "Den Arabischen Frühling hätte es mit ACTA nicht gegeben."

Der Freiheitsgedanke ist es denn auch, der in den Parolen der Demonstranten auftaucht. Während Reggaemusik aus den Boxen dröhnt, skandieren sie: "Gegen Zensur - Freiheit pur!" Wie sich diese Vorstellungen von Freiheit mit internationalen Vorstellungen von Urheberrecht verbinden lassen, bleibt abzuwarten. ACTA wird weiter für Zündstoff sorgen.

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