Betreuungsplätze Ab August kommen 531 U3-Plätze dazu

BONN · Wenn am 1. August der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren in Kraft tritt, ist die Stadt Bonn anders als die meisten Kommunen in NRW relativ gut gerüstet. Im Jugendhilfeausschuss am Dienstagabend teilte die Verwaltung mit, dass sie bis dahin knapp 40 Prozent an Plätzen für die rund 8300 Bonner Kinder unter drei Jahren anbieten kann.

Von den 3308 öffentlich geförderten U 3-Plätzen stehen 2458 in Kindertagesstätten und 850 in der Tagespflege zur Verfügung. Im Vergleich zum laufenden Kindergartenjahr kann die Stadt damit ab August 531 Plätze mehr anbieten. Der Ausbau der U 3-Plätze hat laut Jugendamtsleiter Udo Stein aber dazu geführt, dass die Zahl der Plätze für Kinder über drei Jahren leicht gesunken ist. "Auch dort müssen wir schnellstens handeln", sagte er.

Auch wenn allen Ausschussmitgliedern klar ist, dass selbst mit dieser Zahl an U3-Plätzen der Nachfrage noch lange nicht Rechnung getragen werden kann, warnte Lothar Schneider (katholisches Jugendwerk) vor einem weiteren Aus- und Umbau der Kitas, wenn das zu Qualitätsverlust in der pädagogischen Arbeit führen sollte.

Ein Einwand, für den Stein durchaus Verständnis zeigte. Allerdings sei ein weiterer Ausbau mit Blick auf den Rechtsanspruch zwingend notwendig, "und das führt vor allem bei laufendem Betrieb einer Kindertagesstätte unweigerlich zu Einschränkungen".

Anders als früher kann nach dem neuen Kinderbildungsgesetz (Kibiz) ein finanzieller Mehraufwand etwa wegen gestiegener Personalkosten nicht mehr spitz abgerechnet werden. Ein Problem, mit dem immer mehr Kitas zu kämpfen haben und weshalb die Träger eine Revision des Kibiz fordern. Vor allem die kleineren, eingruppigen Einrichtungen sind von Kostensteigerungen betroffen. Sie sollen jährlich einen zusätzlichen Zuschuss von rund 15.000 Euro erhalten.

Zusätzliches Geld gibt es auch für die 31 Kindertagesstätten, die in Familienzentren umgewandelt worden sind. Sie erhalten je Einrichtung rund 13.000 Euro pro Jahr. Ob das Land im neuen Kindergartenjahr weitere Bonner Kitas als Familienzentren zertifizieren wird, sei noch nicht bekannt, so Stein.

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