Abschied von der "Grande Dame" der CDU
Trauerfeier für die ehemalige Bonner Bürgermeisterin Ruth Schmidt-Niemack in der Mehlemer Heilandkirche.
Mehlem. (hbl) Unter reger Anteilnahme ihrer politischen Weggefährten hat Bonn am Dienstag Abschied von Ruth Schmidt-Niemack genommen. Die "Grande Dame" der Bonner CDU war am 20. Februar im Alter von 83 Jahren gestorben. Bei der Trauerfeier in der Heilandkirche erwiesen ihr am Dienstagmorgen Freunde und Politiker aller Parteien die letzte Ehre, darunter auch der ehemalige Bonner Oberbürgermeister Hans Daniels.
Ruth Schmidt-Niemack gehörte in Bonn zu den ersten Frauen, die die Bürgermeisterkette umgehängt bekam. Als sie das Ehrenamt 1989 übernahm, hatte sie bereits eine lange politische Karriere hinter sich.
1966 stand sie an der Spitze der Mehlemer CDU, 1975 zog sie in die Bad Godesberger Bezirksvertretung ein, vier Jahre später wechselte die gelernte Diplom-Kauffrau in den Bonner Stadtrat. Als engagierte Kommunalpolitikerin setzte sie sich vor allem für den Umweltschutz und den Erhalt der historisch gewachsenen Ortsteile ein.
Sie war viele Jahre Ehrenvorsitzende der Bad Godesberger Frauen-Union und Mitglied in zahlreichen Vereinen. "Freiwilliges Engagement halte ich für etwas besonders Wichtiges" hat sie einmal gesagt. Das habe ihr geholfen, vom kleinen Dorfplatz in die großen europäischen Gremien zu gelangen. 1994 zog sie sich schließlich aus der aktiven Politik zurück.
Ruth Schmidt-Niemack, die einer Reiter-Dynastie entstammt und 1957 nach Mehlem kam, wird am Donnerstag in einem Familiengrab in Hannover beigesetzt.
