Alle Bonner Freibäder öffnen 2010

Allen Sparbemühungen zum Trotz: In diesem Sommer öffnet die Stadt Bonn alle ihre Freibäder. Auch das Panoramabad in Bad Godesberg-Rüngsdorf, dessen Fliesenreparaturen der Projektbeirat Bäder noch am Montag abgelehnt hatte.

Bonn. Allen Sparbemühungen zum Trotz: In diesem Sommer öffnet die Stadt Bonn alle ihre Freibäder. Auch das Panoramabad in Bad Godesberg-Rüngsdorf, dessen Fliesenreparaturen der Projektbeirat Bäder noch am Montag abgelehnt hatte. Und auch das Friesdorfer Freibad, das die Stadtverwaltung zur Kompensation dieser Ausgaben (70 000 Euro) eigentlich nicht mehr öffnen wollte.

Das beschloss am Donnerstagabend der Finanzausschuss. Doch dort wollte von der CDU/Grünen-Ratskoalition niemand mehr so recht etwas von dem Beschluss wissen, der in Bad Godesberg die Bürger auf die Barrikaden gebracht hat. Stattdessen erging man sich in Sachen Panoramabad in Nebenkriegsschauplätzen. Ja, wenn man gewusst hätte, dass die Fliesenarbeiten dort schon angefangen haben, hieß es vorwurfsvoll von CDU und Grünen.

So aber sei man davon ausgegangen, dass im Panoramabad erst jetzt gearbeitet werde und das Bad deshalb erst im August fertig werde. Deshalb habe man sich ja für das "Friesi" entschieden, das öffnen solle. Eine Darstellung, der Dezernent Rüdiger Wagner vehement widersprach. Er habe am Montag mitgeteilt, das Rüngsdorfer Bad könne auf jeden Fall bis Ende Juni geöffnet sein. Was einschließt, dass die Schäden dann beseitigt seien.

Die Fliesen zu reparieren und den Auftrag zu vergeben sei laufendes Geschäft der Verwaltung, das immer so gehandhabt werde. Der Beschluss im Projektbeirat habe die Verwaltung dagegen gezwungen, die Arbeiten erst mal zu stoppen. "Da bin ich jetzt aber sauer", sagte Ratsherr Peter Finger (Grüne). "Das ist ein Baustopp hinter dem Rücken der Politik." Auch dies bestritt die Verwaltung.

Kaum Diskussionsbedarf gab es dagegen über einen Einschnitt, der vor allem den Stadtbezirk Bonn trifft. Das Viktoriabad schließt Ende Mai endgültig seinen Badebetrieb und macht zu, bekräftigte der Finanzausschuss einstimmig. Auch die Sanierung des Sprungturms im Panoramabad wurde erst mal auf die lange Bank geschoben.

Für die Zukunft gilt: Der Erlös aus der Vermarktung des Viktoriabad-Grundstücks soll für die Sanierung des Frankenbades verwendet werden. Für alle Bäder sollen kostensparende Betreibermodelle geprüft werden. Ansonsten gilt bis auf weiteres: Es werden nur unbedingt notwendige Sanierungen durchgeführt. Keine Diskussion mehr gab es um die eigentliche Frage, mit der aller Ärger anfing: Woher soll die Stadt die fehlenden 700 000 Euro zum Betrieb der Freibäder in dieser Saison nehmen?

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