Alle Jahre wieder: Trubel in der City

Der verkaufsoffene Sonntag war ein Vorgeschmack auf die kommenden Wochen. Pünktlich zur Öffnung der Geschäfte füllen sich die Bonner Parkhäuser zusehends. Schlag 13 Uhr ist die Marktgarage als erste voll besetzt.

 Mit Tüten bepackt bummeln die Passanten am verkaufsoffenen Sonntag durch die City.

Mit Tüten bepackt bummeln die Passanten am verkaufsoffenen Sonntag durch die City.

Foto: Barbara Frommann

Bonn. Entspannt steigt Simon Blees aus seinem Auto aus. Er hat einen der wenigen Parkplätze neben dem Victoriabad ergattert. "Ich bin zwar viel zu früh, die Geschäfte öffnen erst in einer halben Stunde. Nachdem ich im letzten Jahr am Parkplatzmangel schier verzweifelt bin, bin ich diesmal früher gekommen", sagt Blees.

Und tatsächlich, pünktlich zur Öffnung der Geschäfte füllen sich die Bonner Parkhäuser am verkaufsoffenen Sonntag zusehends. Schlag 13 Uhr ist die Marktgarage als erste voll besetzt, zwei Stunden später sind alle fünf Parkhäuser in der Innenstadt belegt - ein Vorgeschmack auf die kommenden Wochen und den alljährlichen Weihnachtstrubel. Gute Alternative, um in dieser Zeit auch den obligatorischen City-Staus zu entgegen: die "Park & Ride"-Plätze nutzen.

"Ich musste etwa 20 Minuten warten. Dafür, dass alle Parkplätze belegt sind, ging es aber noch recht schnell", findet Ruth Klausmann. Eigens für ihre Weihnachtseinkäufe sei sie in die Stadt gefahren. "Am verkaufsoffenen Sonntag im November hab ich die meiste Ruhe. Gemütlich kann ich heute erste Besorgungen tätigen", sagt Klausmann.

Da störe eine Wartezeit auf der Parkplatzsuche nicht. Auch Simone Toller und Margarete Siebrath sind auf Geschenkejagd. Anstatt sich aber mit dem Auto in die Blechkolonne zu stellen, lassen sie sich von Siebraths Tochter in die Stadt fahren. "Später holt sie uns wieder ab. Vielleicht gehen wir dann noch etwas essen", sagt Siebrath. Zwar müssten sie die schweren Einkaufstüten den ganzen Tag mit sich herumtragen, der Einkaufsbummel beginne so aber zumindest nicht schon mit Parkstress.

So unangenehm die Stellplatzsuche für die Kunden auch sei, der Einzelhandel sei froh, wenn sie sich die Parkhäuser schnell füllten, stellt Markus Fußhöller, Geschäftsführer der City-Marketing Bonn, zufrieden fest. "Uns zeigt es, dass der Herbsttermin auch diesmal wieder gut angenommen wird." Vor mehr als zehn Jahren habe der Einzelhandel den Novembertermin mit dem Aufhängen der ersten Weihnachtsbeleuchtungen in der Stadt etabliert. Mittlerweile würde die Weihnachtsbeleuchtung zwar später installiert, an dem angestammten Termin hätten sicher aber so viele Kunden gewöhnt, dass man an ihm festgehalten habe.

"Umfragen zeigen, dass unser Hauptweihnachtsgeschäft in den letzten Tagen vor dem Fest liegt, viele Besucher scheinen sich aber heute schon umzuschauen. Um die ersten frühen Geschenke zu kaufen oder sich Inspirationen zu holen", sagt Fußhöller. So sehr sich der City-Verkehr auch staue, in den Straßen der Innenstadt lasse es sich vortrefflich bummeln, stellt er erfreut fest.

Wie Bus und Bahn fahren In der Vorweihnachtszeit fahren Bus und Bahn der Stadtwerke weitgehend nach Plan, auch an den Samstagen gibt es kaum zusätzliche Angebote. Am Betriebshof Friesdorf stehen an den vier Advents-Samstagen aber während des 30-Minuten-Takts auf den Hauptlinien zusätzliche Busse bereit, um zwischen 12 und 19 Uhr bei Bedarf eingesetzt zu werden. Die Straßenbahnlinie 62 wird ab etwa 16 bis 20.30 Uhr auf einen 15- Minuten- Takt (statt 30) zwischen Ramersdorf und Hauptbahnhof verdichtet. Ähnliches gilt für diese Linie am Sonntag, 12. Dezember (verkaufsoffener Sonntag): Dann gibt es auf der 62 von 12 bis 19 Uhr einen 15-Minuten-Takt zwischen Oberkassel-Süd und Hauptbahnhof.

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