Altes Rathaus: Rosa und Grau - wie gewohnt

Rosa und Grau: Wie gewohnt erstrahle das Alte Rathaus nach der Renovierung. Die Stadt reagierte gestern noch einmal auf die Kritik von Gisbert Knopp und Wilfried Hansmann. Das Urteil der beiden Kunsthistoriker fällt vernichtend aus: "Die neue Farbgebung ist eine Katastrophe, der Charme dieses wunderschönen Barockgebäudes dahin."

Altes Rathaus: Rosa und Grau - wie gewohnt
Foto: Roland Kohls

Bonn. (as) Rosa und Grau: Wie gewohnt erstrahle das Alte Rathaus nach der Renovierung. Die Stadt reagierte gestern noch einmal auf die Kritik von Gisbert Knopp und Wilfried Hansmann. Das Urteil der beiden Kunsthistoriker fällt, wie berichtet, vernichtend aus: "Die neue Farbgebung ist eine Katastrophe, der Charme dieses wunderschönen Barockgebäudes dahin."

"An der Farbgestaltung hat sich nichts geändert, sie ist lediglich heller. Das Gebäude ist an den gleichen Stellen rosa, grau und ocker gestrichen wie vorher", so Franz Josef Talbot, Leiter der Unteren Denkmalbehörde. Das Grau entspreche genau dem Trachytstein, der sich unterhalb der Fassade befindet. Die zarte Farbe sei typisch für die Farbgebung einer Rokokofassade.

"Mit der eingesetzten Mineralfarbe haben die von uns beauftragten Fachfirmen das hochwertigste Material genommen, das für denkmalgeschützte Gebäude im Handel ist", sagte Sabine Ludolph, Projektleiterin für die Rathaus-Sanierung. Sowohl die Architekten als auch Stuckateur und Malerfirma hätten langjährige Erfahrung mit der Renovierung von Denkmälern.

Die rosa-graue Farbgebung stammt laut Stadt aus der Nachkriegszeit. Ursprünglich sei das Mauerwerk in einem warmen Ocker gestrichen gewesen, die Zierelemente in hellem Grau. Für die Vorkriegszeit sei ein weiß-grauer Anstrich nachgewiesen. Die Ursache für den Farbwechsel hin zu Rosa und Blaugrau lasse sich nicht mehr nachvollziehen.

Vor der Sanierung der Fassade Ende der 80er Jahre habe es eine intensive Farb-Diskussion gegeben: Der Landeskonservator sprach sich für Ocker aus. Eine Anhörung im Ausschusses für Denkmalschutz ergab ein klares Votum für das vertraute Rosa. Dadurch habe man damals wohl vermeiden wollen, das Rathaus optisch zu sehr mit dem Schloss in Verbindung zu bringen.

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