Am Johanniter-Krankenhaus entsteht neues Gesundheitszentrum

Praxen und Klinik werden per Tunnel verbunden

Am Johanniter-Krankenhaus entsteht neues Gesundheitszentrum
Foto: /Montage: Schlüter

Gronau. Wenn Thomas von Kessel aus seinem Bürofenster blickt, dann schaut der Geschäftsführer des Johanniter-Krankenhauses auf ein wenig ansehnliches achtstöckiges Gebäude, dessen Farbe irgendwo zwischen gelb und braun liegt.

In dem 70er-Jahre-Bau befinden sich insgesamt 90 Wohnungen, die hauptsächlich von Berufspendlern gemietet sind. Doch Wohnungen und 70er-Jahre-Flair werden bald Geschichte sein. Denn das mittlerweile 26 Jahre alte Haus im Sträßchensweg 16 wird für 11,5 Millionen Euro erneuert. Dann wird aus dem Wohnhaus ein Gesundheitszentrum, in dem Ärzte sämtlicher Fachrichtungen ihre Patienten behandeln - und eng mit dem Johanniter-Krankenhaus zusammenarbeiten.

"Das Gebäude wird renoviert und saniert, wir wollten Luft und Licht hineinbringen", erklärt Architekt Volker Schlüter. Die Waschbetonplatten der Außenfassade und die alten Balkone werden entfernt. "Es bleibt bei den acht Etagen, die jeweils eine Fläche von 420 Quadratmetern haben", so Schlüter.

Diese Etagen seien baugleich, könnten aber individuell verändert werden. Einzige Bedingung: Eine Einheit sollte mindestens 120 Quadratmeter haben. Doch das ist noch nicht alles: Es wird ein Aufzug eingebaut, dessen Türen breit genug sind, dass auch bettlägerige Patienten in dem Haus behandelt werden können.

Außerdem entsteht - zusätzlich zum Haupteingang - ein Seiteneingang in Richtung Park. Durch unter anderem neue Fenster, Wärmedämmung, Geothermie und Solarkollektoren soll Energie gespart werden, so Architekt Schlüter.

Damit es keine Parkplatzprobleme gibt, soll auf dem Grundstück gegenüber des Ärztehauses, das den Evangelischen Kliniken gehört und auf dem sich ein leer stehendes Einfamilienhaus befindet, ein Parkdeck mit mindestens 135 Stellplätze entstehen, sagt von Kessel.

"Ärztehaus und Krankenhaus werden durch einen Tunnel miteinander verbunden", erklärt der Geschäftsführer. Der Vorteil sei die enge Verzahnung zwischen stationärem und ambulantem Bereich.

Die Ärzte, die sich im Gesundheitszentrum niederlassen, könnten zum Beispiel die Radiologie oder das Labor des Johanniter-Krankenhauses nutzen. So soll ein Netzwerk entstehen. "Außerdem haben die Patienten kurze Wege, weil sie fast alles an einem Standpunkt haben", sagt von Kessel.

"Es gibt schon Interessenten, die Resonanz ist sehr positiv", sagt der Geschäftsführer. Sobald es feste Zusagen für rund 70 Prozent der Fläche gebe, rücken die Bagger an. Dann dauert es ungefähr 15 Monate, bis alles fertig ist, so Schlüter.

Dann wird von Kessel einen neuen Blick aus seinem Bürofenster haben. Denn statt des 70er-Jahre-Baus sieht er dann ein modernes Ärztehaus.

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