An elf Sonntagen haben die Läden in Bonn auf

Für ein klares Nein zum verkaufsoffenen Sonntag hatte sich Superintendent Eckart Wüster ausgesprochen. Doch man konnte sich mit den Geschäftsleuten einigen. Jetzt wurde der Weg für elf verkaufsoffene Sonntage in Bonn freigemacht.

 Mt Tüten bepackt bummeln die Passanten am verkaufsoffenen Sonntag durch die Bonner City.

Mt Tüten bepackt bummeln die Passanten am verkaufsoffenen Sonntag durch die Bonner City.

Foto: Barbara Frommann (Archivbild)

Bonn. Für ein klares Nein zum verkaufsoffenen Sonntag hatte sich Superintendent Eckart Wüster noch vor einigen Jahren auf der Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Bonn ausgesprochen. Dabei dachte er sogar an einen möglichen Boykottaufruf der christlichen Kirchen.

Er und Stadtdechant Wilfried Schumacher wählten dann doch einen etwas friedlicheren Weg und einigten sich mit den Geschäftsleuten. Am Mittwoch erneuerten sie und Vertreter der Gewerkschaft die Vereinbarung über die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage in Bonn. Sie soll die nächsten drei Jahre gelten.

An elf verkaufsoffenen Sonntagen - drei in der City und jeweils zwei in den Stadtbezirken Bad Godesberg, Beuel und Hardtberg - darf demnach in Bonn geshoppt werden. Jeweils an einem Sonntag im Jahr, meistens verbunden mit einem Stadtteilfest, dürfen zudem die Geschäfte in Poppelsdorf, Kessenich und Oberkassel aufmachen. Darüber hinaus steht stadtweit noch ein Sonntag zur freien Verfügung.

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Guter Weg"Eine Einigung erzielte man auch bei den langen Einkaufsabenden bis maximal 22 Uhr. Davon soll es im Jahr zwei geben. Einer anlässlich des Tages der Deutschen Einheit und des NRW-Tages, die beide groß in Bonn gefeiert werden, am 1. Oktober. Sollte indes der Handel in der Region deutlich mehr lange Einkaufsabende als Bonn anbieten, kann nachverhandelt werden.

Oliver Hoffmann, Vorsitzender des Vereins City-Marketing, freute sich über den Konsens. "Diese Vereinbarung ist schon etwas Besonderes", sagte er, zumal ein solcher Konsens in Köln oder Düsseldorf nicht erzielt werden konnte. Schumacher und Wüster sind sich einig, dass eine solche Vereinbarung auf jeden Fall sinnvoll ist.

"Wir können damit leben", sagte Schumacher und scherzte: "Wir halten das Münster schließlich jeden Tag geöffnet." Wüster erinnerte an die Bedeutung des Sonntags für die Menschen in unserer Gesellschaft: "Uns geht es darum, dass man einen Rhythmus im Leben haben muss und eben nicht alles immer möglich ist." Als "vorbildlich" bezeichnet Ordnungsdezernent Wolfgang Fuchs die Vereinbarung, die der Rat demnächst beschließen muss.

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