Bonner Stadtverband der Partei "Alternative für Deutschland" gegründet Andrea Konorza tritt als Bundestagskandidatin an

BONN · Andrea Konorza will sich in Bonn um ein Direktmandat für den Bundestag bewerben. Der Anfang des Monats im Königshof gegründete Stadtverband der neuen Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) schickt die 57-Jährige bei der Wahl am 22. September ins Rennen.

 Stehen an der Spitze des Bonner Stadtverbands: Sprecher Gerhard Fischer und Bundestagskandidatin Andrea Konorza.

Stehen an der Spitze des Bonner Stadtverbands: Sprecher Gerhard Fischer und Bundestagskandidatin Andrea Konorza.

Foto: Barbara Frommann

"Ich war noch nie in einer Partei", sagte Konorza. Ihr "zunehmendes Unbehagen" über die Finanzpolitik der Bundesregierungen habe sie letztlich zur AfD geführt. Man müsse kein studierter Wirtschaftler sein, um zu erkennen: "Die Einführung des Euros hat die Erwartungen nicht erfüllt."

Die 57-Jährige hat nach ihrer Ausbildung zur Gymnasiallehrerin unter anderem verschiedene Dozententätigkeiten an der Bonner Universität und Volkshochschule ausgeübt und unterstützt heute ihren Mann, einen Mediziner, bei der Buchhaltung in der Praxis.

"Wir zählen schon mehr als 100 Mitglieder in Bonn, gut ein Viertel davon stammen aus anderen Parteien, vor allem aus der CDU"", sagte AfD-Stadtverbandssprecher Gerhard Fischer bei Konorzas Vorstellung. Der Diplom-Kaufmann gehörte bis vor kurzem der SPD in Bad Godesberg an. AfD-Pressesprecher Hans Friedrich Rosendahl war CDU-Mitglied, ist aber schon vor zehn Jahren aus der Partei ausgetreten. Die Altersstruktur sei ausgewogen, auch sei es kein Geheimnis, "dass wir Akademiker-lastig sind".

In der Natur der Sache liegt es wohl, dass zur Partei viele Wirtschafts- und Finanzexperten stoßen. Konorza und ihre beiden Mitstreiter sind überzeugt: Der Unmut der Bevölkerung insbesondere über die Euro-Rettungspolitik des Bundes wachse weiter und damit auch die AfD. Gefragt, ob sie sich die Wiedereinführung der D-Mark wünsche, antwortete Konorza, dass sie eine solche Entscheidung Experten überlassen wolle.

Für die Bundestagskandidatin und die anderen Bonner AfD-Mitglieder steht jetzt erst einmal viel Arbeit an. Denn noch muss alles in ehrenamtlicher Arbeit organisiert werden. Etwa die Plakate oder Stände für den Wahlkampf. Die Geschäftsstelle ist zurzeit noch das Wohnzimmer von Fischer, und ein Smartphone braucht die Kandidatin auch dringend. "Mit dem kann ich nur telefonieren", sagt sie lachend und hält ein kleines rotes Handy hoch.

AfD

Im Kern fordert die "Alternative für Deutschland" die "geordnete Auflösung" des Euro-Währungsgebietes. Der AfD-Stadtverband unterstützt die Forderung der Bundespartei nach einer Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. Eine Wiedereinführung der D-Mark soll kein Tabu sein. Die europäischen Verträge sollen so geändert werden, dass jedem Staat ein Ausscheiden aus dem Euro ermöglicht wird. Auskünfte erteilt der Stadtverband nach einer Email an afd-bonn@web.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort