Anklage nach Schießerei auf Bertha-von-Suttner-Platz

Weil zwei Türsteher ihn nicht in die Disco am Bertha-von-Suttner-Platz gelassen hatten, soll der 32 Jahre alte Demir K. (Name geändert) eine Waffe gezogen und sie etliche Male gegen die beiden Männer gerichtet haben.

Anklage nach Schießerei auf Bertha-von-Suttner-Platz
Foto: Barbara Frommann

Bonn. Weil zwei Türsteher ihn nicht in die Disco am Bertha-von-Suttner-Platz gelassen hatten, soll der 32 Jahre alte Demir K. (Name geändert) eine Waffe gezogen und sie etliche Male gegen die beiden Männer gerichtet haben. Ab kommender Woche muss sich der nicht vorbestrafte Familienvater vor dem Bonner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem in Untersuchungshaft sitzenden Angeklagten versuchten Totschlag, gefährliche Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitz vor.

Zunächst besuchte der 32-Jährige in der Nacht auf den 24. Oktober 2009 offenbar eine Diskothek auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Gegen zwei Uhr am Samstagmorgen soll er dann versucht haben, die Lokalität zu wechseln. Doch zwei Türsteher wiesen den Mann anscheinend ab. Im Zuge der folgenden verbalen Auseinandersetzung soll Demir K. plötzlich eine Pistole gezogen, sie auf den Oberkörper des 38 Jahre alten Türstehers gerichtet und den Abzug gedrückt haben.

Ein Schuss löste sich aus dem Lauf der Waffe mit dem Kaliber 7,62 Millimeter nicht - wie es scheint, hatte der Angeklagte die Pistole nicht durchgeladen. Daraufhin sollen die Türsteher den 32-Jährigen mit Faustschlägen traktiert haben und er flüchtete zur Bahnhaltestelle. Dort hat er sich laut Anklage jedoch dazu entschieden, erneut mit seiner Pistole auf die Kontrahenten - die wohl davon ausgingen, dass keine Gefahr mehr von dem Angreifer ausgeht - zu schießen.

Aber auch die zweite Attacke scheiterte laut Staatsanwaltschaft daran, dass sich beim mindestens fünfmaligen Drücken des Abzugs kein Schuss löste. Demir K. soll bei der Flucht zur gegenüberliegenden Disco wiederum versucht haben, auf seine Verfolger zu schießen. Doch erst unmittelbar vor der Diskothek Tiefenrausch scheint der Schütze es geschafft zu haben, seine Pistole funktionsfähig zu bekommen.

Die Folge: Der 38 Jahre alte Türsteher erlitt sowohl am rechten als auch am linken Oberschenkel Durchschüsse und einen weiteren Streifschuss am rechten Bein. Seinem jüngeren Kollegen wurde der linke Oberschenkel durchschossen. Auch ein unbeteiligter Zeuge wurde durch einen Streifschuss am Oberarm verletzt. Zudem zerschlug eines der Geschosse die Scheibe eines Imbisslokals.

Während die verletzten Männer stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten, konnte der Angeklagte, der selber einen Nasenbeinbruch erlitten hat, noch am Tatort festgenommen werden. Er soll bislang bestritten haben, die Waffe gezielt auf eine Person gerichtet zu haben.

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