Jurist soll Ex-Freundin gewürgt haben Anwalt sitzt erneut auf der Anklagebank

BONN · Seit Donnerstag sitzt ein 42 Jahre alter Anwalt erneut auf der Anklagebank vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Totschlag, gefährliche Körperverletzung und Bedrohung vor.

Im September hatte der Prozess bereits ein erstes Mal begonnen. Nach acht Verhandlungstagen musste er kurz vor den Plädoyers abgebrochen werden, weil ein Schöffe schwer erkrankt war.

Die Anklage wirft dem 42-Jährigen weiterhin vor, dass er am Abend des 3. Juli 2010 versucht habe, seine 31 Jahre alte Ex-Freundin umzubringen - was der Jurist bestreitet. Offenbar hatten sich die beiden zufällig in zwei benachbarten Restaurants in Bad Godesberg getroffen, wo die Viertelfinalspiele der Fußball-WM gezeigt wurden.

Laut Staatsanwaltschaft war der Angeklagte der Frau später zu ihrem nahe gelegenen Elternhaus gefolgt. Dort soll er sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt, ihren Kopf mehrfach gegen eine Panzerglasscheibe geschlagen und gedroht haben, sie umzubringen.

Im Gegensatz zum ersten Prozess räumte der Angeklagte nun ein, die 31-Jährige kurz gewürgt zu haben. Ansonsten blieb er bei seinen Angaben: Er räumte eine Körperverletzung in Form einer so genannten Kopfnuss ein. Er sei damals in eine Falle seiner Ex-Freundin getappt. Diese habe mit ihm geflirtet und ihn dann vor dem Haus plötzlich beschimpft und beleidigt.

Als sie ihm eine Ohrfeige verpasst habe, habe er überreagiert und sei handgreiflich geworden. Nach dem Vorfall hatte der Anwalt sieben Wochen in Untersuchungshaft gesessen. Dann war er gegen strenge Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. An die Ex-Freundin hat er bereits 7500 Euro gezahlt. Der Prozess wird fortgesetzt.

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