Advent in Bonn Kirchenmaus und Kinderpunsch

Auerberg/Graurheindorf · Der Dezember hat begonnen und damit sind vielerorts die ersten Türchen an unzähligen Adventskalendern geöffnet worden. In Auerberg und Grauheindorf ist der Kalender ganz lebendig.

 v.l. Julius Bübl, Anni, Frida, Katharina, Dominik und Ramona Müller-Linow starten mit dem ersten Fenster den Lebendigen Adventskalender in Auerberg und Graurheindorf.

v.l. Julius Bübl, Anni, Frida, Katharina, Dominik und Ramona Müller-Linow starten mit dem ersten Fenster den Lebendigen Adventskalender in Auerberg und Graurheindorf.

Foto: Stefan Knopp

„Ich verschenke mich an dich, damit du glücklich bist.“ Das kommt aus einer kleinen schönen Geschichte um eine Bienenwachskerze, die einer armen Kirchenmaus etwas Licht und Wärme schenkt – und dabei immer kleiner wird.

Andächtig hörten am Donnerstagabend viele Menschen aus Graurheindorf und Auerberg zu, wie diese Geschichte vor dem Haus der Familie Bübl vorgelesen wurde. Damit ist der Reigen der Adventsfenster eröffnet: An jedem Tag bis zum 23. Dezember öffnet sich ein anderes Törchen in den beiden Stadtteilen. Törchen, das sind Fenster, die von Privatleuten wie den Bübls oder Einrichtungen wie am heutigen Freitagabend die Integrierte Stadtteilbibliothek Auerberg in der Warschauer Straße 66 gestaltet werden. Meistens ab 18 Uhr, in manchen Einrichtungen ab 16 Uhr, empfangen die Organisatoren dann Menschen, die mit ihnen die Adventszeit zelebrieren möchten.

Glühwein an Fenster Nummer eins

Bei Fenster Nummer eins gab es für die Leute Glühwein: Drei Liter hatte Inge Bübl schon aufgewärmt, sie konnte noch nachfüllen. „Aber erfahrungsgemäß wird mehr Kinderpunsch getrunken“, sagte sie. Ihr Mann Julius erklärte: „Die Kinder beantragen jedes Jahr das Fenster.“ Und dementsprechend würden sie auch alle ihre Freunde einladen. Deswegen gab es gleich sechs Liter Punsch, dazu Kekse.

Aber nicht nur wegen der Kinder hat die Familie fast jedes Jahr mitgemacht. Vor allem Inge Bübl ist für die Gemeinde Sankt Thomas Morus in Auerberg und Graurheindorf aktiv. „Wir sind einigermaßen bekannt.“

Ramona Müller-Linow, Mitorganisatorin des Ortsausschusses Auerberg, freute sich, dass wieder für alle Tage Mitmachende gefunden wurden. Insgesamt findet diese Aktion zum zehnten Mal statt. Auch im vergangenen Jahr wurden Fenster geschmückt, die sich Leute anschauen konnten, allerdings musste man auf die Geselligkeit verzichten. Corona eben.

Kinder gestalten das Fenster mit

Das Fenster bei Bübls hatten die Kinder mitgestaltet. Neben der großen 1 sah man passend zur erwähnten Geschichte eine Maus und eine Kerze. Was verbinden sie mit der Adventszeit? „Man hat einen Adventskalender“, sagte Dominik (8). „Und einen Adventskranz“, ergänzte Frida (9). „Das ist eine schöne Zeit“, sagte sie. „Da wird am Ende Jesus geboren, und der Nikolaus kommt.“ Für Anni (5) und Katharina (6) zählten natürlich vor allem die Plätzchen und die Leckereien.

Am ersten Tag wurde „Wir sagen euch an“ gesungen. Es gab noch weitere Lieder und Geschichten. An jeder Station werden Liedblätter verteilt.

Eine Auflistung der Stationen ist online noch nicht zu finden. Die nächsten: Nach dem zweiten Fenster an der Stadtteilbibliothek findet man Nummer drei am Samstag bei Familie Habel/Blinzler, Saarbrückener Straße 51. Das vierte Fenster gestaltet Familie Bobowk, Estermannstraße 47, Nummer fünf findet man bei der Lukas-Gemeindediakonie, Pariser Straße 51-53. Am Nikolaustag lädt Familie Adam/Wagner in die Wiener Straße ein. Alle Termine ab 18 Uhr.

Auch in der Südstadt, in Poppelsdorf und im nördlichen Kessenich wird bis 22. Dezember ein lebendiger Adventskalender von Privatleuten und Einrichtungen veranstaltet. Den Auftakt machte am Donnerstag der Bläserchor der Lutherkirche am Weiher vor dem Poppelsdorfer Schloss. Die weiteren Adressen findet man auf www.lutherkirche-bonn.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort