Auf dem Kinderteller landen regelmäßig Fertiggerichte

Studie der Uni Bonn mit rund 550 Kindern und Jugendlichen

Bonn. (dpa) Jedes fünfte Kind in Deutschland isst einer Studie zufolge jeden Tag ein Fertiggericht. Fast neun von zehn Kindern und Jugendlichen essen mindestens jeden dritten Tag eine Tiefkühlpizza, eine Dosensuppe oder Kartoffelknödel aus der Tüte.

Dies ergab eine Untersuchung des Forschungsinstituts für Kinderernährung an der Universität Bonn, die das Verbraucherministerium in Düsseldorf am Mittwoch veröffentlicht hat. Zwischen 2003 und 2006 hatten Experten bei rund 550 Kindern und Jugendlichen die Ernährungsgewohnheiten unter die Lupe genommen.

Die Zwei- bis 18-Jährigen sollten drei Tage lang aufführen, was sie genau gegessen hatten. Danach ernährten sich Jungen häufiger von Fertiggerichten als Mädchen. Bei den 14- bis 18-Jährigen hatten Tütensuppen und Ähnliches eher einen Stammplatz auf dem Speiseplan als bei Jüngeren.

Die praktischen Mahlzeiten aus der Dose oder Truhe seien meist fettreicher als empfehlenswerte herkömmliche Gerichte, erläutert die Untersuchung weiter. Außerdem enthalten sie häufiger Zusätze wie Konservierungsmittel oder Geschmacksverstärker.

Diese Geschmacksverstärker hätten zur Folge, dass die Kinder gewissermaßen auf einen Einheitsgeschmack "eingenordet" würden. Empfehlenswertes Essen "hat es gegen diesen Standard dann schwer", erklärten die Ernährungswissenschaftler: "Wir wissen aus Studien, dass Erfahrungen aus der Kindheit die Geschmacksvorlieben lange prägen können."

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