Im März noch forderten CDU und Grüne im Planungsausschuss die Stadt auf, "intensiv zu prüfen", ob und wie an der Haltestelle Vilich ein provisorischer, behindertengerechter Ausbau erfolgen kann. Reinhard Limbach (CDU) regte noch an, eventuell die Materialien von dem Provisorium an der Ollenhauerstraße - Holzgeländer, Rampen, Böcke, Bohlen, Masten mit Leuchten - zu verwenden. Der Antrag war im Planungsausschuss einstimmig beschlossen worden.

Das sei aber immer noch viel zu teuer und angesichts der finanziellen Lage der Stadt nicht zu machen, ließ Tiefbauamtsleiter Werner Bergmann über das Presseamt mitteilen. Die Einrichtung provisorischer Hochbahnsteige am Haltepunkt Gartenstraße würde rund 80 000 Euro kosten. "Hierfür stehen bei den SSB und bei der Stadt Bonn derzeit keine Haushaltsmittel zur Verfügung", hieß es.

Mit dem Ausbau der S 13 werde die Haltestelle der Linie 66 ja ohnehin von der Gartenstraße auf die Brücke über den neuen S-Bahn-Haltepunkt der DB verschoben.

Stadtbahnhaltestelle und S-Bahn-Haltepunkt würden dann barrierefrei mit Rampen, ebenerdigen Einstiegen, also Hochbahnsteig und Aufzügen, ausgestattet. Zugang sei von der Schultheißstraße, vom Siebenmorgenweg und von der Gartenstraße aus geplant. "Nach derzeitigem Kenntnisstand" sei mit einer Inbetriebnahme "nicht vor 2017" zu rechnen.

"Das ist eine bodenlose Unverschämtheit", schimpft Wilhelm Becker, Vorsitzender des Bürgervereins Vilich, der schon mehrere Anläufe wegen des Ausbaus der Haltestelle versucht hat. Das Argument mit der klammen Kasse Bonns könne er ja noch nachvollziehen, aber die Vilicher mit Verweis auf die S 13 zu vertrösten, verärgere ihn stark.

Becker: "Seit Jahren schiebt die Stadt immer wieder dieses Argument vor. Es weiß doch niemand, wann und ob die S 13 jemals kommen wird. Übersetzt heißt das für mich: Die Alten von Vilich können uns mal den Buckel runterrutschen."