Johanniter-Hospiz 1500 Sterne für Verstorbene

BAD GODESBERG · Schüler der Otto-Kühne-Schule bastelen für das zehnjährige Bestehen des Johanniter-Hospizes. Bei der großen Feier der Einrichtung werden 1500 Sterne in gläsernen Laternen präsentiert.

 Carolin (vorne von links), Emma und Joana gehören zu den fleißigen Bastlern der 6. Klasse. Elias Wittschier (hinten von links), Silke Nondorf und Willi Mirgartz sind von den bunten Sternen angetan.

Carolin (vorne von links), Emma und Joana gehören zu den fleißigen Bastlern der 6. Klasse. Elias Wittschier (hinten von links), Silke Nondorf und Willi Mirgartz sind von den bunten Sternen angetan.

Foto: Johanniter

Mehrfarbige Papierstreifen liegen auf den Tischen, werden ineinander gesteckt, gefaltet und kegelförmig gedreht. In der Klasse 6 c der Otto-Kühne-Schule in Bad Godesberg herrscht ein wahrlich buntes Treiben: Die Schüler basteln gerade sogenannte Fröbelsterne für das Johanniter-Hospiz am Waldkrankenhaus. Jeweils ein Stern mit Initialen soll dort demnächst an die Verstorbenen erinnern. "Auf diese Weise möchten wir und die Angehörigen Abschied nehmen und zugleich für ein würdiges Andenken sorgen", sagt Hospizleiterin Silke Nondorf. Bei der großen Feier der Einrichtung zum zehnjährigen Bestehen am Samstag, 12. September (siehe Infokasten), werden die Sterne in gläsernen Laternen präsentiert. 1000 Sterne stehen dann für die 1000 in den vergangenen zehn Jahren betreuten Gäste.

"Insgesamt basteln unsere Schüler sogar 1500 Sterne. Auch schon für die Menschen, die sich dem Johanniter-Hospiz in den kommenden Jahren anvertrauen", sagt Schulleiter Willi Mirgartz. Und beteiligt sind nicht nur die 6 c, sondern alle Klassen von der Unter- bis zur Oberstufe. "Unsere Lehrkräfte und Schüler waren begeistert von der Idee, das Hospiz mit dieser tollen Aktion zu unterstützen. Das geht so weit, dass der siebte Jahrgang auf seiner Klassenfahrt nach Spiekeroog weiterbastelt."

Wenige Zentimeter sind die dreidimensionalen Sterne groß, eine Herausforderung an die Feinmotorik. "Ich selbst tue mich schwer, die kleinen Streifen ordentlich zu falten", sagt Mirgartz lachend. "Aber unsere Schüler schaffen das teilweise schon in wenigen Minuten." Die Idee zur Zusammenarbeit von Johanniter-Hospiz und Otto-Kühne-Schule hatte Oberstufenschüler Elias Wittschier bei einem Sozialpraktikum im Hospiz; sein Vater stellte auch gleich die Bastelmaterialien zur Verfügung.

An jedem Donnerstag gibt es im "Raum der Stille" im Hospiz eine Gedenkstunde für die Verstorbenen der vergangenen Woche. Dann werden weitere Sterne beschriftet und in die Gefäße gelegt. "Dieses Ritual hilft unseren Mitarbeitern, Abschied zu nehmen von Menschen, die sie in der Sterbebegleitung eng betreut haben", sagt Silke Nondorf. Und durch die Sterne sind die Verstorbenen weiterhin im Hospiz präsent.

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