Bilanz der Godesberger Flüchtlingshilfe 30.000 Euro für Sprachkurse und Projekte

Bad Godesberg · Der "Runde Tisch Flüchtlingshilfe Bad Godesberg" hat eine finanzielle Bilanz für die Jahre 2016 und 2017 gezogen.

Laut Pfarrer Wolfgang Picken konnten mehr als 30.000 Euro in Projekte investiert werden. Das Geld wurde zu einem großen Teil in 31 Sprachkurse investiert, aber auch in zehn Kunst- und Sportprojekte.

Außerdem gewährte der Runde Tisch in 20 Fällen unbürokratische Einzelfallhilfen und finanzierte eigene Aktivitäten wie den Transportservice für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer.

Imke Schauhoff, die den Evangelischen Konvent Bad Godesberg am runden Tisch vertritt, hob in ihrem Kassenbericht hervor: "Diese Aktivitäten sind ein Alleinstellungsmerkmal des runden Tischs, für die es woanders kein Geld gibt und von denen die Geflüchteten und Ehrenamtlichen in Bad Godesberg unmittelbar profitieren."

Der runde Tisch hat sich zudem mit allen solidarisch erklärt, die bereit waren, für den Lebensunterhalt syrischer Flüchtlinge zu bürgen, damit sie nach Deutschland kommen konnten. "Angesichts der dramatischen Situation für Fliehende im Sommer 2015 war der Einsatz für deren Rettung gesellschaftlich und politisch gewollt und wurde entsprechend gewürdigt", heißt es in der Erklärung.

Solidarität mit privaten Bürgen und Helfern

Der runde Tisch appelliert an die politisch Verantwortlichen in der Stadt Bonn, im Land NRW und im Bund, "Wege zu finden, um die Verpflichtungsgeber von den finanziellen Belastungen zu befreien, die über die Versorgung bis zum Abschluss des Asylverfahrens hinausgehen".

Zu Gast am runden Tisch waren die Koordinatoren des neu gestarteten Pilotprojekts zum Aufbau von Partizipationsstrukturen in Bonner Flüchtlingsunterkünften. Auch in Bad Godesberg sollen die Möglichkeiten von Flüchtlingen, sich zu beteiligen und mitzubestimmen, erweitert werden.

"Das Ziel des Projekts ist es, Strukturen zu finden, die alle einbeziehen und ihnen zugänglich sind", sagte Picken. Es gehe dabei nicht nur um Kommunikation mit dem jeweiligen Träger der Unterkunft, sondern auch untereinander.

Dass dies dringend nötig sei, zeigten die bundesweit angestiegenen Zahlen von Gewaltausbrüchen innerhalb von Heimen, so Picken: "Dem wollen wir in Godesberg von Anfang an entschlossen entgegenwirken." (koe)

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