Wilde Müllkippen machen Behörden zu schaffen 37 Tonnen wilder Müll eingesammelt

WACHTBERG. · Die Verunreinigung von Containerstandorten ist im Wachtberger Rathaus ein bekanntes Problem. Besonders rund um die Glascontainer sieht es oft schlimm aus.

 Wieder ärgert sich die RSAG über die Müllsituation vor dem Problemhochhaus in Niederbachem.

Wieder ärgert sich die RSAG über die Müllsituation vor dem Problemhochhaus in Niederbachem.

Foto: Axel Vogel

Verunreinigungen gebe es immer wieder an folgenden Glascontainer-Standorten, erklärt Gemeindesprecherin Margrit Märtens auf Anfrage: in Villiprott am Beckers Kreuz wie auch in Berkum am Einkaufszentrum (EKZ) sowie am Sportplatz. „Am EKZ wird in der Regel einmal im Monat ´aufgeräumt`, am Beckers Kreuz meist auch öfters“, sagt Märtens. Verunreinigungen gebe es darüber hinaus zuweilen auch
auf dem Wanderparkplatz In der Flemmig zwischen Villip und Gimmersdorf. Dort stünden jedoch weder Glas- noch Altkleider-Container. All diese Plätze würden auch von der Gemeinde regelmäßig inspiziert.

Ein weiteres Problem ist: Nach regulären Sperrmüllterminen findet sich in der Gemeinde manchmal nicht abgeholter Müll. „Nicht selten stellen zum Beispiel Dritte ihren Müll zu von anderen angemeldetem Sperrmüll dazu“, weiß Märtens. Die Gemeinde muss sich dann um diese Reste kümmern. „Wilder Müll“ werde von einem externen Beauftragten eingesammelt und auf dem Baubetriebshof zwischengelagert, bis er von der RSAG abgeholt wird, so die Gemeindesprecherin: „Die RSAG entsorgt dann alles ordnungsgemäß. Mengenmäßig ist derartiger Müll in den vergangenen Jahren gleichgeblieben.“ Im letzten Jahr sei das „wilde“ Müllaufkommen jedoch leicht geringer gewesen als in den Vorjahren. „Das war sicherlich auch ein Effekt der coronabedingten Einschränkungen“, vermutet die Gemeindesprecherin.

„Das Aufkommen an wildem Müll ist in den letzten Jahren in Wachtberg leicht rückläufig“, sagt sogar Joachim Schölzel, Sprecher der RSAG. So habe sein Unternehmen im vergangenen Jahr 37 Tonnen aus der Gemeinde entsorgt, bei denen es sich im weitesten Sinne um wilden Müll gehandelt hat. Davon stammten rund 20 Tonnen aus Abfällen, die in und um Straßenpapierkörben anfallen. Weitere 17 Tonnen habe man in der Landschaft, etwa am Straßen- und Wegesrand oder im Wald eingesammelt. In der Regel habe es sich dabei um Haus- und Sperrmüll gehandelt. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 habe man mit insgesamt 27 Tonnen den niedrigsten Wert an wildem Müll zu verzeichnen gehabt, 2016 mit 125 Tonnen den höchsten. „In dem Jahr war allerdings ein Großteil des Mülls den Hochwasserschäden geschuldet.“

Schwierig bleib die Ahndung der illegalen Müllentsorgung. „Im Jahr 2020 wurden dem Amt für Umwelt- und Naturschutz über das Umwelttelefon 140 wilde Müllablagerungen im Rhein-Sieg-Kreis gemeldet“, sagt Antonius Nolden, Mitarbeiter der Pressestelle des Kreises. Die eingehenden Informationen würden an die jeweiligen Kommunen weitergegeben, die sich um die Entsorgung kümmerten. „Die Kosten werden den Kommunen durch die RSAG erstattet, sofern der Müll auf öffentlichen Flächen abgelagert wurde. Sie fließen wiederum in die Müllgebühren ein“, betont Nolden.

Gelegentlich seien auch die Forstbetriebe zuständig. Aber Nolden sagt auch klipp und klar: „Ordnungswidrigkeits-Verfahren können in der Regel nicht eingeleitet werden, da die Verursacher nicht bekannt sind.“ Gezielte Kontrollen würden vom Kreis auch nicht durchgeführt.

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