Sanierung des Bonner Freibads Neustart des Friesi im nächsten Jahr kostet 723.000 Euro

Friesdorf · Die Verwaltung hat die Sanierungspläne für das „Friesi“ als erstes den Freibad-Freunden Friesdorf vorgestellt. Für eine Neuaufnahme des Betriebs 2023 sind vier Maßnahmen geplant, die 723.000 Euro kosten sollen. Sportausschuss und Bezirksvertretung müssen jetzt grünes Licht geben.

 Das Friesdorfer Freibadbecken blieb wegen einer porösen Beckenfolie und Personalmangels in dieser Saison leer.

Das Friesdorfer Freibadbecken blieb wegen einer porösen Beckenfolie und Personalmangels in dieser Saison leer.

Foto: Maximilian Mühlens

Am Ende eines ernüchternden Jahres für Bad Godesbergs Schwimm-Fans hat Stefan Günther einen Plan vorgestellt: In den kommenden Monaten soll das Freibad „Friesi“ renoviert und damit für einen Neustart im Frühjahr 2023 fit gemacht werden. Neben den Sanierungsarbeiten sei auch eine Offensive zur Gewinnung von benötigtem Personal geplant, erklärte der Leiter des Bonner Sport- und Bäderamtes am Mittwochabend bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Freibad-Freunde Friesdorf (FFF). Zunächst muss das Planungspapier aber die Zustimmung des Sportausschusses und danach der Bezirksvertretung Bad Godesberg finden.

Für die zwingend nötige Sanierung sind laut Günther 723.000 Euro veranschlagt, die Mittel sind im Haushalt bereits fest eingeplant in der Pauschale zum städtischen Bäderkonzept. Alle Arbeiten sollen parallel geschehen. Nach der einleitenden und von etlichen Freibadfreunden bitter belächelten Erkenntnis, dass das Bad „keine gute Saison“ erlebt habe, erklärte der Amtsleiter schnell die konkreten Maßnahmen. Zur Erinnerung: Die Anlage musste aufgrund einer defekten Beckenfolie dieses Jahr geschlossen bleiben.

Die ohnehin in die Jahre gekommenen Folien des Nichtschwimmer- und Schwimmerbeckens sollen Günther zufolge ausgetauscht und erneuert werden. Ebenso essentiell sei die Sanierung der Wasseraufbereitung, „um Betriebs- und Hygienevorschriften einhalten und Keimbildung vermeiden zu können.“ Die Sandfilter wiesen erhebliche Korrosion auf, sagte der Amtsleiter.

Stefan Günther, Leiter des Bonner Sport- und Bäderamtes, und Rafael Röger, Vorsitzender der Freibadfreunde Friesdorf.

Stefan Günther, Leiter des Bonner Sport- und Bäderamtes, und Rafael Röger, Vorsitzender der Freibadfreunde Friesdorf.

Foto: Alexander Barth

Außerdem soll die Solarabsorber-Anlage erneuert werden. Die Vorrichtung zur Beheizung des Wassers durch Sonnenlicht sei anfällig gewesen, „die Beschaffung von Ersatzteilen war seit Jahren schwierig, weil die Herstellerfirma nicht mehr existiert“, erklärte Bäderchef Günther. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und dem Anspruch der Nachhaltigkeit müsse die Anlage komplett erneuert werden. Als optisch wahrscheinlich markanteste Maßnahme ist schließlich die Sanierung, alternativ der Abriss und Neubau, des Sprungturms vorgesehen. Ob der erkennbar schlechte Zustand die eine oder andere Maßnahme ergibt, wird laut Günther noch geprüft.

Schnelle Generalsanierung weiter kein Thema

Forderungen nach einer schnellen Generalsanierung des Friesi erteilte Günther eine erneute Absage (der GA berichtete). Die Freibad-Freunde hatten sich in einem Bürgerantrag für die umfassenden Arbeiten stark gemacht und bekräftigten diese erneut. Ebenfalls äußerten Mitglieder Unmut über die angekündigte Erhöhung der Gebühren für Einzel- und Jahrestickets seitens der Stadt. In einer Mitteilung vom Donnerstag empfiehlt der Verein dem Sportausschuss allerdings die Zustimmung zum Sanierungskonzept in der Sitzung am Mittwoch, 26. Oktober, erklärte der Vorsitzende Rafael Röger.

Die Generalsanierung möchte die Verwaltung erst nach Fertigstellung des Kurfürstenbades angehen. Diese würde bedeuten, dass das Freibad für mehrere Jahre geschlossen werden muss. Ehe das Hallenbad fertig ist, soll die Traglufthalle über dem Friesi das Schulschwimmen künftig weiterhin in den Wintermonaten in Bad Godesberg gewährleisten.

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