Radikalschnitt am Bahndamm in Bad Godesberg 81-Jährige ärgert sich über Grünarbeiten der Stadt

Friesdorf · Eine 81-Jährige ärgert sich darüber, dass Gärtner am Bahndamm an der Bonner Straße sämtliche Büsche auf Stock gesetzt haben. Dadurch kann nun jeder in ihre Wohnzimmer reingucken.

 Freie Sicht besteht nun am Bahndamm an der Bonner Straße nach Grünarbeiten. Foto: Petra Reuter 

Freie Sicht besteht nun am Bahndamm an der Bonner Straße nach Grünarbeiten. Foto: Petra Reuter 

Foto: Petra Reuter

Verärgert reagierte kürzlich eine 81-jährige Anwohnerin der Bonner Straße, als am Bahndamm direkt gegenüber ihrem Haus Baumscheren und -sägen dem Grün auf dem Bahndamm zu Leibe rückten. Als die Mitarbeiter eines von der Stadt beauftragten Unternehmens abrückten, waren vom zuvor zwei bis drei Meter hohen Bewuchs nur noch Stümpfe übrig.

Eine Rückfrage bei der Stadt brachte Licht ins Dunkel. Die mit Schneebeere, Schmetterlingsflieder, Rosen und Liguster bepflanzte Hangfläche sei turnusmäßig „auf den Stock gesetzt“ worden, erläuterte Kristina Buchmiller, eine Sprecherin der Stadt. Sträucher und Büsche dieser Art neigten laut Fachleuten nach 15 bis 25 Jahren dazu, infolge Überalterung auseinanderzubrechen, erläuterte sie weiter. Somit könnten Teile auf die Fahrbahn stürzen. Um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen und den Pflanzen einen Neuaustrieb zu ermöglichen, schneide man die Gewächse deshalb nach Ablauf von 15 bis 25 Jahren in den Wintermonaten so stark zurück. In diesem Falle waren seit der Pflanzung rund 19 Jahre vergangen.

Weil die Regenerationszeiten der verschiedenen Pflanzenarten unterschiedlich sind, sollten schon im Frühjahr die ersten Triebe wieder anfangen, die Strecke zu begrünen. Bei der Schneebeere rechnet man nach den Angaben der Stadt im ersten Jahr nach dem Rückschnitt mit 20 bis 50 Zentimeter Zuwachs, der Schmetterlingsflieder könne noch im Schnittjahr bis zu zwei Meter lange Triebe ausbilden und blühen.

Den Ärger der Anwohnerin dämpfte das nur wenig. Sie fühlt sich durch den nun direkten Blick auf die durchfahrenden Züge und quasi „ins Wohnzimmer gegenüber“ gestört. „Nur auf diesen 70 Metern haben die einfach alles abgeholzt“, machte sie ihrem Ärger Luft. Zuvor habe das Grün nicht nur ein wenig Sichtschutz geboten, sondern auch Staub und Lärm der durchfahrenden Bahnen teilweise aufgefangen.

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