Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“ 94-Jährige spielt bei Theatergruppe in Pennenfeld mit

Pennenfeld · Das Freizeitensemble „Stadt 1/4-Theater Pennenfeld“ präsentiert in vier Aufführungen Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“. Die älteste Schauspielerin der Gruppe ist 94 Jahre alt.

 Ermittlungen über den Tod der Krankenschwester stehen im Mittelpunkt des Stücks.

Ermittlungen über den Tod der Krankenschwester stehen im Mittelpunkt des Stücks.

Foto: Friese

Mehr als ein halbes Jahr Proben liegt hinter den 13 Laienschauspielern, die jetzt zu einer kleinen Werkschau in die Räume des Quartiersmanagements Pennenfeld in der Maidenheadstraße eingeladen hatten. Auf dem Programm steht die Tragikomödie „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt, die die Verantwortung der Naturwissenschaft im Atomzeitalter problematisiert.

Für die Freizeitschauspieler ist es eine Art Generalprobe für drei Aufführungen, die Anfang März in Bad Godesberg und Bonn zu sehen sein werden. „Dürrenmatt hat es uns angetan“, erzählt Gabriele von Kamen, die in dem Stück als Kriminalinspektorin auftritt. Bereits vor zwei Jahren brachte das so genannte „Stadt 1/4-Theater Pennenfeld“ ein berühmtes Stück des Schweizer Autors Dürrenmatt auf die Bühne: den „Besuch der alten Dame.“

Apropos alte Dame: Die älteste Theateraktivistin der Gruppe ist 94 Jahre alt. „Ich spiele gerne schräge Rollen“, bekennt Irene Fleischer mit einem Grinsen, „auch wenn ich diesmal lediglich dafür sorge, plakative Verkündigungen zu sprechen.“ „Es ist wirklich ein ganz großer Erfolg für uns, wie sich die gesamte Gruppe weiter entwickelt hat“, lobt Theaterpädagogin Sibylle Drenker-Seredszus die gemeinsame Arbeit. Angefangen hat alles vor vier Jahren mit der Eigenproduktion „Nachbarn“. „Es bestand damals der Wunsch im Viertel, mehr Kultur ins Quartier zu holen“, so Drenker-Seredszus. Gefördert wird das Theaterengagement mittlerweile durch die Bonner Altenhilfe.

Das wichtigste ist der Spaß an den verschiedenen Rollen

„Hier ist eine Gruppe gewachsen“, meint Alois Schäfer, der in dem Stück den Physiker Johann Wilhelm Möbius spielt, der die sogenannte Weltformel entdeckt hat. „Er ist eine tragische Figur“, lacht Schäfer. Das Wichtigste sei aber, dass es viel Spaß bereite, in dieser Gruppe in verschiedenste Rollen zu schlüpfen. Das sieht Beate Fuhrmann ähnlich, die sich die Rolle der schizophrenen Ärztin Mathilde von Zahnd mit einer Kollegin teilt: „Ich bin über die schauspielerische Entwicklung einiger Mitstreiter echt positiv überrascht. Außerdem sind hier auch neue Freundschaften entstanden.“

Besonders freut sich das Theaterensemble auf den Auftritt im historischen Gemeindesaal der Erlöserkirche. „Das ist dann die ganz große Bühne für uns“, so Drenker-Seredszus.

Aufführungstermine: Freitag, 2. März, 15.30 Uhr, Begegnungsstätte Utestraße 1 in Mehlem; Sonntag, 4. März,16 Uhr, Gemeindesaal der Erlöserkirche im Villenviertel, Habsburgerstaße 9; Samstag,10. März, 16 Uhr, Margarethe-Grundmann-Haus in Kessenich, Lotharstraße 84-86. Der Eintritt kostet acht Euro.

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