Independent Bonn International School Abschied von Irene Bolik: Eine Schottin verlässt Bonn

Bonn · Über drei Jahrzehnte hat die 64-jährige Irene Bolik die Arbeit der IBIS auf dem Heiderhof geprägt. Nun geht die als ebenso freundlich wie zupackend bekannte Pädagogin zurück nach Schottland. Mit Irene Bolik sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

Sie verlassen nun nach 36 Jahren die IBIS. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge?

Irene Bolik: Nach so vielen Jahren fällt es natürlich schwer, Abschied zu nehmen, da ich viel Lebensenergie in diese besondere Schule investiert habe. Alles im Leben hat aber seine Zeit, und ich freue mich jetzt auf ein neues, ruhigeres Kapitel in meinem Leben in Schottland.

Wie haben Sie die Schule noch in den Hauptstadtzeiten erlebt?

Bolik: Als ich dort 1981 angefangen habe, hatten wir Schüler aus mehr als 40 Ländern an der Schule. Wir hatten sehr viel mit den Botschaften zu tun. Und man spürte das internationale Flair an der Schule deutlich.

Sie waren 1987 auch beim Besuch von Prinz Charles und Lady Di dabei? Sie kamen mit ihr in die Deutschklasse ihrer Kollegin Marlene Kluge.

Bolik: Als Lady Di und Prinz Charles unsere Schule besuchten, war es mir eine besondere Ehre, Lady Di zu begleiten und ihr unsere Kinder vorzustellen. Lady Di war genauso hübsch wie auf den Fotos und extrem schüchtern. Dieser Besuch wurde durch die britische Botschaft arrangiert. Ihr Besuch bot die Möglichkeit, den neuen Anbau am Schulgebäude feierlich einzuweihen.

Wie sind die Arbeitsatmosphäre und das Leben an der Schule heute?

Bolik: Heute ist der internationale Geist an unserer Schule noch sehr lebendig. Über die Vereinten Nationen und große, international arbeitende Firmen besuchen viele Schüler aus aller Welt unsere Klassen.

Aus welchen Familien kommen Ihre Schüler heute?

Bolik: Neben den Kindern aus den internationalen Familien besuchen auch Kinder aus der Region unsere Schule.

Sie sind seit 2002 Schulleiterin. Was waren Ihre größten Herausforderungen?

Bolik: Der Umzug der Botschaften nach Berlin bescherte uns seinerzeit einen allmählichen Rückgang der Schülerzahlen. Und eine der größten Herausforderungen war es dann natürlich, die Schülerzahl wieder aufzubauen. Heute besuchen 235 Schüler die IBIS.

Die Schule arbeitet nach dem britischen Erziehungssystem. Was ist da anders als beim deutschen?

Bolik: Als wir in 2001 den Ersatzschulstatus erhalten haben, mussten wir die Schulsysteme von England und Deutschland abgleichen. Der Unterricht findet in erster Linie in englischer Sprache statt. Allerdings wird großer Wert auf das Erlernen der deutschen Sprache gelegt. Der Unterricht findet ganztags statt. Die Lerninhalte, die an unserer Schule vermittelt werden, entsprechen weitgehend den deutschen.

Und die IBIS-Abschlüsse sind auch in Deutschland anerkannt?

Bolik: Ja. Als anerkannte Ersatzschule der Primarstufe erhalten unsere Schüler ein Abschlusszeugnis für die weiterführenden Schulen und können damit auf deutsche, internationale und britische Schulen gehen.

Kommen denn auch die Kinder mit deutscher Muttersprache auf der englischsprachigen IBIS zurecht?

Bolik: Wir freuen uns, dass viele deutsche Kinder die Grundschule hier besucht haben und heute erfolgreich weiter an Gymnasien lernen und an Universitäten studieren können. Grundsätzlich kommen die Kinder gut zurecht.

Und wie steht es aktuell mit den Erweiterungsplänen des IBIS-Angebots? Die Schule hat ihr Interesse daran bekundet, ihr Angebot über die Grundschulebene hinaus auszubauen.

Bolik: Diese Thematik wird die neue Schulleitung übernehmen. Ich bin davon überzeugt, dass der neue Schulleiter Philip Wharton die IBIS in ihrer Entwicklung auch in Zukunft in eine gute und erfolgreiche Richtung führen wird.

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