Farbschmierereien in Bad Godesberg Ärger über Graffiti

Bad Godesberg · Vielen Bad Godesbergern wird es bereits aufgefallen sein: Die Bruchsteinmauer unterhalb der Moltkestraße, in der Nähe der Bahnunterführung zur Rheinallee ist erneut mit einem Graffito beschmiert worden.

 Hässliche Schmiererei: Unbekannte haben die Bruchsteinmauer unterhalb der Moltkestraße erneut mit einem Graffito besprüht.

Hässliche Schmiererei: Unbekannte haben die Bruchsteinmauer unterhalb der Moltkestraße erneut mit einem Graffito besprüht.

Foto: Ronald Friese

„Es gibt leider Menschen, für die die Freiheit der Kunst wichtiger ist als der Respekt vor dem Eigentum anderer Menschen“, sagte Pitt Hoffmann, Vorsitzender von Haus & Grund Bad Godesberg. „Ich halte diese Farbschmierereien allerdings schlichtweg für Vandalismus, wenn man von wenigen Einzelfällen einmal absieht.“ Per Mail hatte er die Stadt über die silberfarbene Schmiererei informiert. Man habe ihm versprochen, sich darum zu kümmern.

Das Städtische Gebäudemanagement (SGB) sorge dafür, dass gemeldete Schmierereien nach Möglichkeit innerhalb von zwei Tagen beseitigt werden, teilte das städtische Presseamt auf GA-Anfrage mit. „Dadurch soll den Sprayern verdeutlicht werden, dass Farbschmierereien nicht geduldet werden und nicht lange bestehen bleiben.“ So könne man außerdem Nachahmungen oder Wiederholungen verhindern. Generell halte der Ordnungsdienst bei Kontrollen auch die Augen nach Sprayern offen. Fällt jemand auf, sprechen die Mitarbeiter ihn an, stellen seine Personalien fest und informieren die Polizei.

Senioren fühlen sich verunsichert

Die Schmierereien erzeugten Wut und Ärger bei den Bürgern, ist sich Pitt Hoffmann sicher. Außerdem fühlten sich vor allem Senioren unsicher, wenn sie in in ihrem Wohnumfeld viele Schmierereien wahrnehmen. „Dann vermuten sie Kriminalität direkt vor ihrer Haustür, da vermehrte Graffiti ein Wohnquartier heruntergekommen erscheinen lassen.“

Eine Lösung sei eine Aufklärungsoffensive in den Schulen. Im Einzelfall könnten die Strafen und Schadensersatzregelungen für den Täter nämlich den finanziellen Ruin bedeuten. Doch wie kann man sich vor Sprayern schützen? Licht in Kombination mit einem Bewegungsmelder helfen laut Polizei. Grobe, unebene Oberflächen, farbenfrohe Wände und begrünte Fassaden könnten Täter ebenfalls abhalten. Eine umgehende Beseitigung der Schmierereien nehme den Sprayern den Reiz.

Das übernimmt an städtischen Gebäuden nach Auskunft des Presseamts eine Fachfirma. Mauern und Co. könnten entweder temporär oder permanent geschützt werden. Im ersten Fall wird eine Wachsschicht aufgetragen, die jedoch je nach Beschaffenheit der Oberfläche regelmäßig nachbehandelt werden muss, so das Presseamt. Eine Lackschicht hingegen sorge für einen permanenten Schutz, könne aber nicht überall aufgetragen werden. „An denkmalgeschützten Gebäuden kann beispielsweise in der Regel kein Schutz verwendet werden.“ Außerdem sorgten die Anstriche allgemein lediglich dafür, dass Oberflächen schnell und besser zu reinigen seien.

In den vergangenen beiden Jahren musste das SGB laut Presseamt jeweils an circa 20 städtischen Gebäuden Graffiti beseitigen lassen. Bad Godesberg sei damit nicht häufiger betroffen als die anderen Stadtbezirke.

Wer Schmierereien bemerkt, kann diese an der Graffiti-Hotline unter 02 28/77 55 76 melden. Hier werden die Bürger außerdem beraten, was im Falle eines Schadens durch Farbvandalismus zu tun ist. Handelt es sich um ein städtisches Gebäude, beauftragt das SGB die Fachfirma. Ist die Stadt nicht zuständig, wird die Meldung weitergeleitet, zum Beispiel an Stadtwerke, das Land NRW oder die Deutsche Bahn.

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