Friedhof Lannesdorf Ärger um ungepflegte Grabstätten in Bonn

Bonn · Walter Schulte findet, dass der Friedhof in Lannesdorf nicht gut in Schuss gehalten wird - jedenfalls nicht so gut wie der Zentralfriedhof. Die Stadt widerspricht.

 Über dem Grab am Eingang des Lannesdofer Friedhof wachsen die Äste eine Birke und veursachen viel Schmutz.

Über dem Grab am Eingang des Lannesdofer Friedhof wachsen die Äste eine Birke und veursachen viel Schmutz.

Foto: Richard Bongartz

Vernachlässigt sei er, der Lannesdorfer Friedhof, meint Walter Schulte. Und die Grabpflege sei weniger ordentlich als auf dem Zentralfriedhof Gotenstraße, meint der Plittersdorfer. Für ihn wirke der Lannesdorfer Friedhof, wo sich das Grab seiner Eltern befindet, verwahrlost. Zudem wuchere Unkraut von ungenutzten Grabstellen von links und rechts in das Elterngrab, ärgert er sich. Jetzt fordert er deshalb die Erstattung der 151,92 Euro Grabkosten vonseiten der Stadt Bonn, da diese in seinen Augen nicht genug Pflege leistet.

Jetzt hat Schulte selbst das Unkraut am Grabrand weggezupft. „Es gibt auf dem Friedhof viel Gras, vor allem, weil viele Grabstätten nicht belegt sind“, sagt er. Ansonsten wucherten auch gern einige Gräber zu, wo Angehörige nicht ordentlich pflegten. Die Pflege des Gabs werde außerdem durch eine Birke erschwert, deren Äste besonders über das Grab der Schultes wuchern und Unmengen Blütenkätzchen abfallen.

Auch in den vergangenen Jahren habe er sich mehrfach über die verstärkte Verunreinigung durch die Birke beschwert, die jedoch Reaktion durch die Stadt Bonn geblieben sei. Dass sich das Elterngrab unmittelbar am Eingangsbereich des Friedhofs befindet, empfindet Schulte als besonders „unschön“. „Bisher konnte ich das Grab noch mit einer Verwandten sauber machen, aber wir werden ja auch nicht jünger“, so der Plittersdorfer. Das Amt für Stadtgrün entgegnete, dass der Friedhof Lannesdorf und der Zentralfriedhof beide nach „Kategorie A“ gepflegt würden. Dies bedeutet: regelmäßiger Rasenschnitt und dreimal jährlich Wegepflege, nämlich April, August und November, mit Unkrautentfernung sowie im Oktober Planierung der Wege. Dieser Pflegeturnus entspreche in vollem Umfang des vom Rat der Stadt Bonn beschlossenen Grünflächenkonzeptes, hieß es.

Auch ungenutzte Grabstellen würden regelmäßig gemäht. „Sicherlich kann es mitunter dazu kommen, dass das Gras etwas wuchert. Aber dennoch wird gepflegt“, versichert das Amt für Stadtgrün. Da der Friedhof Lannesdorf durch eine Birkenallee geprägt sei, müssten mögliche „Verunreinigungen“ leider hingenommen werden. Daher werde die Stadt Bonn die Schultes Grabkosten nicht erstatten.

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