Besonderer Ferientag Ako-Schülerin leitete für einen Tag ein Kraftwerk

Bad Godesberg/Wesseling · Im Rahmen des Schülerwettbewerbs „Meine Position ist spitze“ konnten insgesamt 45 Jugendliche in die Rolle von Top-Managern schlüpfen. Finnja Schopohl leitete für einen Tag ein Kraftwerk von Shell in Wesseling.

 Stefanie Wenz, Leiterin des Kraftwerks, bespricht mit Finnja Schopohl den Tagesablauf.

Stefanie Wenz, Leiterin des Kraftwerks, bespricht mit Finnja Schopohl den Tagesablauf.

Foto: Constantin Graf v. Hoensbroech/ Shell

Dass Schulferien für Schülerinnen und Schüler etwas ganz Besonderes sind, ist nichts Neues. Endlich hat man Zeit, um seine Freunde zu treffen, Unternehmungen zu machen, etwas Geld bei einem Ferienjob zu verdienen, in den Urlaub zu fahren oder etwas Außergewöhnliches zu erleben. Etwas Außergewöhnliches hat Finnja Schopohl in diesen Sommerferien auf jeden Fall erlebt. In der vergangenen Woche hat die 17-jährige Schülerin des Aloisiuskollegs (Ako) einen Tag lang das Kraftwerk im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland in Wesseling geleitet. Ein Erlebnis, dass sie nicht so schnell vergessen wird.

Chemie-Lehrer machte auf Ausschreibung aufmerksam

„Ich bin durch meinen Chemie-Lehrer auf das Angebot aufmerksam geworden“, erzählt sie. Ihren Leistungskurs Chemie besucht sie am Clara-Fey-Gymnasium, das schon seit Jahrzehnten mit dem Aloisiuskolleg bei den Leistungskursen kooperieren. Es handelte sich dabei um den Schülerwettbewerb „Meine Position ist spitze“, die von der Brancheninitiative ChemCologne initiiert wurde. Bereits zum achten Mal wurde der Wettbewerb, der sich an Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahre richtet, veranstaltet. Bis Ende Mai konnten sich Interessenten auf eine „leitende Position“ in einem Chemieunternehmen im Rheinland bewerben. Finnja hat sich für eine Bewerbung bei Shell entschieden.

„Ich habe mich für dieses Unternehmen entschieden, weil es ein modernes ist, dass sich auch für nachhaltige Energie einsetzt“, so die 17-Jährige, „besonders faszinierend finde ich die Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage.“ Die Anlage, die den Namen „Refhyne“ trägt, stellt im Jahr rund 1300 Tonnen grünen Wasserstoff her. Eingeweiht wurde sie erst vor einem Jahr.

Arbeitstag ging um 7.15 Uhr los

„Für meinen Arbeitsbeginn musste ich früh aufstehen, um 7.15 Uhr ging es in Wesseling los“, berichtet Finnja. Zuerst habe sie eine Sicherheitseinweisung erhalten. Dabei habe sie auch einen Film sehen und anschließend einen Test machen müssen – erst wenn der bestanden war, durfte sie auf das Gelände. Eine persönliche Schutzausrüstung lag für sie auch bereit. „Helm, Schutzbrille, Handschuhe und einen Schutzanzug musste ich tragen“, so die 17-Jährige.

Stefanie Wenz, die Leiterin des Kraftwerks, das Strom und Dampf für den Bedarf des Chemieparks herstellt, erklärte ihrer neuen Kollegin alles ganz genau. „Das war vor Ort schon alles etwas unübersichtlich, aber es wurde mir alles sehr genau erklärt. An diesem Tag haben wir vor allem Baustellen, die es auf dem Gelände gibt, kontrolliert“, erklärt die Ako-Schülerin. Darüber hinaus gab es Besprechungen, und auch die anstehenden Wartungsarbeiten mussten besprochen werden.

Sicherheit steht an oberster Stelle

Weil die Wege auf dem Gelände so lang sind, habe sie auch eine Führung im Auto bekommen. Was ihr aber besonders ins Auge gefallen sei, seien die Hinweisschilder gewesen, die anzeigen, seit wie vielen Tagen es keine Unfälle gegeben hat. „Sicherheit ist dort sehr wichtig“, stellt Finnja Schopohl fest. Chemie habe sie schon immer fasziniert. „Ich finde sie spannend, weil sie unsere Zukunft bestimmt“, so die 17-Jährige. Energie benötige man immer, sie müsse aber nachhaltiger werden, sagt sie. Die Einblicke vor Ort in Wesseling hätten sie darin bestärkt, in dieser Branche vielleicht auch ihre berufliche Zukunft zu suchen.

Insgesamt 45 Jugendliche hatten in diesem Jahr die Möglichkeit einmal in die Chefrolle zu wechseln. „Viele Teilnehmer waren aber nicht wegen der Chemie dabei, sondern, weil sie mal eine Führungsposition ausprobieren wollten“, stellt die Mehlemerin fest. Sollte sie noch einmal die Chance erhalten, Einblicke in ein Chemie-Unternehmen zu bekommen, würde sie sich auf jeden Fall bewerben, steht für die 17-Jährige fest.

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