Unfall in Lannesdorf 82-jährige Autofahrerin fährt durch Glasfront in Supermarkt
Lannesdorf · Wie durch ein Wunder wird bei einem schweren Unfall in Lannesdorf am Montag niemand verletzt. Eine 82-Jährige verwechselt das Gas- mit dem Bremspedal und fährt in einen Aldi-Markt.
Es ist auch für die Einsatzkräfte ein ungewöhnliches Bild, das sich am Montag gegen 11.45 Uhr am Aldi-Markt an der Drachenburgstraße in Lannesdorf bietet. Ein VW hatte kurz zuvor eine Glasscheibe durchbrochen und kam an zwei Pfandautomaten zum Stehen.
Die Zerstörung ist groß, die großflächige Glasfront des Marktes ist zerstört, weil es sich aber mutmaßlich um Sicherheitsglas handelt, ist sie nicht in tausend Splitter zerbrochen. Die beiden Pfandautomaten sind komplett eingedrückt. Wie durch ein Wunder ist bei diesem Unfall niemand verletzt worden.
Polizei schätzt Schaden auf 50.000 Euro
Am Steuer des Autos saß eine 82-jährige Frau. Laut Polizei habe sie das Brems- mit dem Gaspedal verwechselt, weshalb sie ungebremst in den Supermarkt gefahren war. Laut Simon Rott, Sprecher der Bonner Polizei, konnte die Frau selbstständig aus dem Fahrzeug aussteigen und war augenscheinlich unverletzt. Zur Sicherheit wurde dennoch ein Rettungswagen an die Unfallstelle beordert, damit sich die Besatzung um die Frau kümmern konnte. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 50.000 Euro.
„Wir haben hier Glück gehabt. Es war niemand am Pfandautomaten – hätte da jemand gestanden, hätte man mit schweren Verletzungen bei den Personen rechnen müssen“, so Frank Frenser, Sprecher der Bonner Berufsfeuerwehr, der auch Einsatzleiter vor Ort war. Gleiches gilt für den Bereich vor dem Markt – niemand stand im Fahrweg des VWs.
Die Feuerwehr rückte mit 40 Einsatzkräften der Feuerwache 1 und 3 sowie von der Freiwilligen Feuerwehr Lannesdorf aus. Die Wehrkräfte zogen das Fahrzeug vorsichtig aus dem Verkaufsraum und stellten es sicher ab, damit es von einem Abschleppunternehmen abgeholt werden konnte. Zusätzlich sicherten die Rettungskräfte lose Teile am Gebäude.
Aldi-Filiale bleibt erst einmal geschlossen
Laut Simon Rott wurde die Unfallverursacherin mit einem Taxi später nach Hause gebracht. Wie in solchen Fällen üblich, wird die Polizei das Straßenverkehrsamt über den Unfall informieren.
Die Aldi-Filiale bleibt erst einmal geschlossen, wie eine Sprecherin dem GA erklärte. Der Unfall habe das Unternehmen sehr bestürzt. „Die Sicherheit der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht für Aldi Süd an erster Stelle. Unsere Gedanken sind bei der Fahrerin des Autos“, so die Sprecherin. Man arbeite nun mit Hochdruck daran, dass die Filiale wieder öffnen kann. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehe es gut. „Wir stehen mit ihnen in engem Kontakt, und es wird sich um sie gekümmert“, so die Sprecherin.
Bereits vor einem Monat kam es ebenfalls in Bad Godesberg zu einem spektakulären Unfall einer 84-jährigen Mercedes-Fahrerin. Sie war auf der Marienforster Straße aus Richtung Wachtberg kommend nach Bad Godesberg unterwegs. Aus ungeklärter Ursache stieß sie auf gerader Strecke mit einem geparkten Anhänger und einem Auto zusammen und rutschte in der Folge eine Böschung herab. Nur ein mächtiger Baum bewahrte das Auto vor einem Sturz in den kalten Bad Godesberger Bach.