Mutter eröffnet Geschäft Alleinerziehende Mutter wird Chefin

Friesdorf. · Isabella Wagner hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt: Die alleinerziehende Mutter hat ein Backcafé in der früheren Friesdorfer Maus-Filiale eröffnet.

 Isabella Wagner reicht in ihrem Geschäft Raissa Itiblitse eine Tüte mit frischem Gebäck über den Tresen.

Isabella Wagner reicht in ihrem Geschäft Raissa Itiblitse eine Tüte mit frischem Gebäck über den Tresen.

Foto: Petra Reuter

Ein kleines Ladenlokal an der Ecke Annaberger Straße und Joseph-Roth-Straße: An dem leeren Raum war Isabella Wagner einige Male vorbeigegangen, ehe sie dachte: „Das ist ein Wink des Schicksals.“ Die ausgebildete Kauffrau mit Bäckereierfahrung erfüllte sich einen Traum und eröffnete trotz anhaltender pandemiebedingter Einschränkungen das Backcafé Wagner in der ehemaligen Filiale der Bäckerei Maus. Mehrfach am Tag zieht sie nun Backbleche mit frischem Brot und Brötchen aus dem Ofen und hat auch besondere Ware im Angebot.

„Mir war immer klar, dass ich wieder arbeiten will, wenn meine Tochter älter wird“, sagt die alleinerziehende Mutter. Auch wenn die Vorzeichen aktuell nicht die günstigsten sind, wagte sie den Sprung in die Selbstständigkeit. Vor ihrer Ehe und der Geburt ihrer heute dreijährigen Tochter hatte Wagner fünf Jahre lang die Filiale einer Bäckereikette im Franchisesystem geführt. „Das macht auch Spaß, aber man kann viele eigene Ideen nicht verwirklichen“, sagt Wagner. Davon hat die junge Frau aber einige, mit denen sie aus dem kleinen Eckladen etwas Besonderes machen will.

„Im Moment ist wegen der Einschränkungen auch unser Angebot noch eingeschränkt“, sagt Wagner. Diese Zeit lässt sie nicht ungenutzt verstreichen, sie trifft Vorbereitungen. „Die Genehmigung für die Bewirtung im Außenbereich habe ich schon“, sagt sie. Hier soll es, „wenn Corona vorbei ist“, einige Sitzplätze für Café-Gäste geben. Auch im Innenbereich stehen bereits Tische bereit, in der Ecke warten bunte Kinderstühle und ein Kindertisch auf kleine Gäste. In einem kleinen Nebenraum soll später die Kinderecke Platz finden. „Dann möchte ich auch das Angebot erweitern“, kündigt sie an. Eine Kaffeemaschine für verschiedene Spezialitäten steht bereit. Außerdem wären Snacks und kleine Gerichte wie Salat, Pizza oder Currywurst denkbar. „Mein Café soll etwas sein, wo die Leute gerne hinkommen“, sagt Wagner.

Eine Kundin hat es eilig und ist auf dem Weg zur Arbeit. Sie ist erleichtert, dass hier wieder eine Bäckerei ihre Türen geöffnet hat. „Sonst musste ich immer extra irgendwo anhalten, dann bekommt man keinen Parkplatz, und ich muss mich abhetzen, um noch ein Frühstück zu bekommen“, sagt sie. Stattdessen könne sie jetzt wenige hundert Meter von ihrer Wohnung entfernt frische Brötchen mitnehmen.

„Auch viele ältere Leute waren erleichtert“, beschreibt Wagner, wie die Kundschaft auf die Eröffnung reagiert habe. „Da sind viele froh, dass sie nicht mehr so weit laufen müssen, um etwas Frisches zu bekommen.“ Besonders ihre Kartoffelbrötchen, hell, dunkel oder in einer Zwiebelvariante, seien beliebt. Angekommen und angenommen fühlt sich die junge Frau mit Freunden und Verwandten in Friesdorf schon jetzt. „Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist eine kleine Wohnung für meine Tochter und mich“, sagt sie.

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