Eckiger Tisch Aloisiuskolleg soll Spender nennen

BONN · Nachdem immer mehr Bistümer ihre Vermögen offenlegen, fordert der Eckige Tisch, die Betroffengruppe sexuellen Missbrauchs an Jesuitengymnasien, Transparenz auch vom Jesuitenorden. Nach dem Skandal hätten die deutschen Jesuiten die in den Augen der Betroffenen angemessenen Entschädigungszahlungen mit Hinweis auf knappe Mittel verweigert.

Die Orden habe sich mit den Bischöfen auf einen Betrag von nur 5000 Euro pro Person verständigt, kritisierte Katsch. Einblick in die Akten sei den Betroffenen verwehrt worden.

Am Aloisiuskolleg (Ako) habe es deutliche Anzeichen für einen Zusammenhang zwischen Finanziellem, also Spenden und Stipendien, dem Luxus der Jesuitentäter und Missbrauch gegeben, sagt Geschäftsführer Heiko Schnitzler für die Gruppe Bonner Betroffener.

"Diese möglichen Zusammenhänge wurden bislang nicht untersucht. Eine Veröffentlichung der Spender des Kollegs würde den Verdacht der Vorteilsgewährung an der Schule aus der Welt schaffen." Anfragen nach entsprechender Transparenz und weiteren Untersuchungen habe das Kolleg abgelehnt. Das Ako betreibe zum Beispiel heute neben einer gemeinnützigen GmbH noch eine Stiftung, so Schnitzler. Dem Kolleg sowie dem Orden werde "enormer Immobilienbesitz" zugeschrieben.

Er spreche nicht für den Orden, sondern nur für das Ako, antwortet Rektor Pater Johannes Siebner auf GA-Anfrage. Er vermöge nicht zu sagen, welche "deutlichen Anzeichen" Schnitzler meine. Was die finanziellen Verhältnisse des Kollegs betreffe: Die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung seien im elektronischen Handelsregister zugänglich.

Das gelte auch für die nicht selbstständige Stiftung Aloisiuskolleg. "Das Ako wird keine Spenderdaten veröffentlichen; dies wäre ein erheblicher Verstoß gegen den Datenschutz", so Pater Siebner. Und: "Das Aloisiuskolleg hat keinen 'enormen Immobilienbesitz'."

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