Rheinviertel-Gemeinde Bad Godesberg Als Tourguide nach Mallorca

Bad Godesberg · Von der katholischen Rheinviertel-Gemeinde nach "Malle": Jugendreferent Stefan Rachow verlässt nach zehn Jahren Bad Godesberg, um ein neues Leben anzufangen.

 Jugendreferent Stefan Rachow organisiert seine letzte große Veranstaltung in Bad Godesberg.

Jugendreferent Stefan Rachow organisiert seine letzte große Veranstaltung in Bad Godesberg.

Foto: Barbara Frommann

Die Kinder und Jugendlichen der katholischen Rheinviertel-Gemeinde und ihre Familien haben am Sonntag mit den Füßen abgestimmt: Alleine 150 Messdiener kamen, um sich bei der Festmesse unter anderem von Jugendreferent Stefan Rachow zu verabschieden. Der 37-Jährige hat von Beginn an die Entwicklung der Bürgerstiftung Rheinviertel begleitet und die Jugendarbeit mit aufgebaut.

Zurzeit organisiert „Paparachow“, wie er von den Jugendlichen genannt wird, seine letzte große Veranstaltung. Bei der sechsten Auflage des Rheinviertel-Duathlons unter dem Motto „Zwei Füße, zwei Räder, ein Team – Das Wir gewinnt“ gehen Kinder, Jugendliche und Erwachsene am Sonntag, 17. September, gemeinsam für den guten Zweck an den Start.

Nach 16 Jahren in Bad Godesberg und zehn Jahren als Jugendreferent ist Zeit für einen Wechsel. Rachow, der vom Theologiestudenten und Küster zum Jugendreferenten wurde, geht als Fotograf und Guide für Radtouren nach Mallorca. Er kann sich vorstellen, irgendwann zur Jugendarbeit zurückzukehren, „dann aber in anderer Rolle“.

Bei der Bürgerstiftung Rheinviertel konnte Rachow die Jugendarbeit neu aufbauen und viele eigene Ideen einbringen. Er hat Messdiener und ehrenamtliche Jungstiftler, Firmlinge und Kommunionkinder betreut, und nicht zuletzt die großen Ferienfreizeiten. Auch während des Duathlons laufen im Pfarrzentrum Bilder und Videos der Ferienfreizeit in Wagrain, an der vor wenigen Wochen 160 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben.

Spenden für Buchpatenprojekt

Warum er so beliebt ist? „Man muss authentisch sein“, meint Rachow. Und: „Ich habe immer versucht, die Talente jedes Einzelnen herauszufinden.“ Eine seiner Lieblingsaktionen wird der 37-Jährige in diesem Jahr nicht mehr mitmachen: Die Sternsinger ziehen ohne ihn durch die Gemeinde. „Ich fand immer besonders schön zu sagen: Wir sind für andere unterwegs“, sagt Rachow.

Auch der Duathlon ist für einen guten Zweck: Mit dem Erlös werden das Buchpatenprojekt der Unterstiftung „Für uns Pänz“ an vier Grundschulen in Bad Godesberg und Jugendprojekte der Bürgerstiftung Rheinviertel gefördert. Auftakt zur Veranstaltung ist am Sonntag, 17. September, eine Familienmesse um 11 Uhr in St. Evergislus, der offizielle Startschuss fällt um 13.30 Uhr. Kinder und Jugendliche können als Teams oder gemeinsam mit Erwachsenen starten. Auf der rund 2,5 Kilometer langen Fahrradstrecke sowie der ein Kilometer langen Laufstrecke entlang des Rheins wird abwechselnd gestartet.

Für jede gefahrene oder gelaufene Runde suchen sich die Kinder Sponsoren, die einen selbst gewählten Betrag spenden. Am Ziel gibt es ein Elterncafé mit Kuchen und Getränken und es wird auch wieder gegrillt. „Die Synergie aus sportlichem Ehrgeiz, Teamgeist und dem guten Zweck haben immer den Reiz dieser Veranstaltung ausgemacht“, sagt Rachow. Er bereitet den Duathlon mit seinem Kollegen, Jugendreferent Oliver Heiser, und seinem Nachfolger Johannes Hotze (32) vor, der seinen Dienst bereits angetreten hat.

„Ich kann wirklich loslassen, weil ich die Jugendarbeit mit den Kollegen und der Stiftung in guten Händen weiß“, sagt der scheidende Jugendreferent. Aus Sicht von Pfarrer Wolfgang Picken geht mit dem Wegzug von Stefan Rachow „eine Ära“ zu Ende: „Es sind Generationen von Jugendlichen, die mit ihm verbunden sind.“

Auch Simone Stein-Lücke, Bezirksbürgermeisterin und Mitglied im Gründungsvorstand der Bürgerstiftung Rheinviertel, fällt der Abschied schwer. „Stefan Rachow hat in Bad Godesberg Enormes bewegt“, sagt sie. Er habe aus den Jugendlichen „Menschen mit Haltung, Mut und Verstand gemacht“. Sein Weggang reiße eine Riesenlücke im Rheinviertel.

So ganz wird Stefan Rachow nicht weg sein. Nach der Festmesse haben ihm viele Familien ihr Gästezimmer angeboten, sollte es ihn von Mallorca zwischendurch wieder nach Bad Godesberg ziehen.

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