Al-Ansar-Moschee Altes Stadtwerkegebäude soll Moschee werden

Bad Godesberg · Der marokkanische Kulturverein will von der Bonner Straße an die Weststraße umziehen. Die Stadtverwaltung steht der Bauvoranfrage positiv gegenüber, der Bürger Bund jedoch befürchtet Konflikte mit den künftigen Nachbarn in dem Gewerbegebiet.

 Das ehemalige Betriebsgebäude der Stadtwerke an der Weststraße/Ecke Südstraße soll zur Moschee umgebaut werden.

Das ehemalige Betriebsgebäude der Stadtwerke an der Weststraße/Ecke Südstraße soll zur Moschee umgebaut werden.

Foto: Ronald Friese

Der marokkanische Kulturverein, der mit der Al-Ansar-Moschee an der Bonner Straße sitzt, möchte in das ehemalige Betriebsgebäude der Stadtwerke Bonn an der Weststraße 7 umziehen. Das teilte die Stadtverwaltung kürzlich im Unterausschuss Bauplanung mit. Demnach steht die Verwaltung der Bauvoranfrage des Kulturvereins positiv gegenüber. Das Gelände liege zwar in einem Gewerbegebiet, Nutzungen von Gebäuden wie einer Moschee könnten aber ausnahmsweise zugelassen werden. Protest dagegen kommt vom Bürger Bund Bonn (BBB).

Der Verein selbst wollte sich gestern auf GA-Anfrage mit Verweis auf das frühe Stadium des Bauverfahrens noch nicht öffentlich zu seinen Plänen äußern. In der Mitteilungsvorlage werden aber zahlreiche Details zur Nutzung aufgelistet. So erwartet der Verein zum Freitagsgebet bis zu 350 Bürger aus Bad Godesberg.

Darüber hinaus will der Verein in dem neuen Kulturzentrum Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglichen. Ziel sei es auch, die soziale und kulturelle Integration von in Bad Godesberg lebenden Marokkanern beziehungsweise Muslimen zu unterstützen und die marokkanische Tradition, Kultur und Sprache in Deutschland zu fördern.

Neben den Gebetsräumen für die Männer im Erdgeschoss und die Frauen im Obergeschoss einschließlich der zugehörigen Vorbereitungsräume sind weitere Räume geplant: Schulungsräume für muttersprachlichen Unterricht, betreute Hausaufgabenhilfe, Bewerbungs- und Übersetzungstraining, ein Mütter-Café, eine Bibliothek, ein Laden und Büros.

In einem separaten Veranstaltungsraum sind unter anderem Theatervorführungen, islamische Feste, der „Tag der offenen Moschee“ und regelmäßige Treffen des interreligiösen Dialogkreises Bad Godesberg geplant.

Die erforderlichen 21 Stellplätze sollen auf dem Grundstück eingerichtet und von der Weststraße erschlossen werden. Während die Verwaltung beabsichtigt, einen positiven Vorbescheid auf die Bauvoranfrage zu erteilen, stößt sich Marcel Schmitt (BBB) unter anderem an der aus seiner Sicht zu geringen Zahl der Stellplätze: „Die viel zu geringe Stellplatzanzahl im Vergleich zu der möglichen Zahl der Besucher wird insbesondere freitags mittags zu einem absehbaren Verkehrschaos vor Ort führen. Von der zu erwartenden erheblichen Steigerung der Verkehrsmenge dürfte auch der Betriebsablauf auf dem Gelände von Bonnorange an der Weststraße stark betroffen werden.“

Werde das Kulturzentrum zugelassen, könnte dies außerdem zu Konflikten mit den ansässigen Gewerbebetrieben führen, so Schmitt.. „Wir wollen nicht, dass die Unternehmen durch denkbare Beschwerden sowie Klagen der Neunutzer in ihrer Entwicklungsfähigkeit eingeschränkt oder gar in ihrem Bestand gefährdet werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort