Rheinufer in Bad Godesberg Amerikanische Studenten wollen Promenade verschönern

Bad Godesberg · 21 Landschaftsarchitekten der Penn State University überlegen sich, wie das Ufer gestaltet werden könnte. Im April stellen sie ihre Ergebnisse vor.

 Ein Jogger nutzt das Rheinufer als Laufstrecke. Was die Menschen dort tun, haben die Studenten untersucht.

Ein Jogger nutzt das Rheinufer als Laufstrecke. Was die Menschen dort tun, haben die Studenten untersucht.

Foto: axel vogel

Der erste Eindruck war durchweg positiv: Die 21 Studenten der Penn State University in den USA waren beeindruckt, als sie erstmals das Godesberger Rheinufer erkundeten. „Dies ist ein schöner Ort, wie können wir ihn verbessern?“ hatten sich die angehenden Landschaftsarchitekten gefragt. Mit dieser Frage werden sie sich in den kommenden Monaten intensiv beschäftigen.

„Kreative Perspektiven für die Bad Godesberger Rheinpromenade“ – so lautet der Name eines Studienprojekts, das die Akademie für Internationale Bildung Bonn gemeinsam mit den amerikanischen Landschaftsarchitekturstudenten durchführt. Auf der Grundlage eines Masterplans der Stadt Bonn zur Umgestaltung der Godesberger Innenstadt und des Godesberger Rheinufers werden die Studenten den kommenden Monaten Entwürfe erarbeiten, wie man das Rheinufer noch attraktiver gestalten kann.

Unterstützung erhalten sie dabei von der Stadt und dem ortsansässigen Bürgerverein. Zum Start des Studienprojekts haben sich die jungen Amerikaner erst einmal einen Eindruck des Gebietes verschafft: Zwei Tage lang haben sie das Rheinufer von der Rheinaue bis Mehlem intensiv unter die Lupe genommen. Dabei haben sie auch mit Passanten gesprochen, zahlreiche Fotos gemacht und unterschiedlichste Artefakte gesammelt – von Papierschnipseln über Essensreste bis hin zu Handschuhen reichten die Fundstücke, die sie am Rheinufer aufgesammelt hatten.

Die Fundstücke sagen viel über die Passanten am Rheinufer und über die Art, wie sie das Rheinufer nutzen aus, berichteten die Studenten bei der Präsentation am Mittwoch im Trinkpavillon. An den beiden Erkundungstagen waren sie auch mit der Kamera unterwegs und haben zahlreiche Fotos entlang des Rheinufers gemacht. Sortiert nach Rubriken stellten sie diese Fotos im Trinkpavillon aus. In der Rubrik „Verhalten von Passanten“ sieht man auf mehreren Bildern Personen, die den Blick auf den Rhein richten, in der Rubrik „Zugang zum Rheinufer“ haben die Studenten nicht nur Wege, sondern auch verschlossene Tore fotografisch festgehalten.

„Man könnte den Leuten einen besseren Zugang zum Rhein ermöglichen“, findet Julia Traub. Zudem hat die Studentin erkannt, dass es zwar einige Bäume entlang des Rheinufers gibt, die Zahl aber durchaus steigerungsfähig ist und dass man mit weiteren Sitzgelegenheiten die Aufenthaltsqualität verbessern könnte. Das sieht auch Jiafeng Deng so: „Am Rheinufer sind den ganzen Tag über viele Senioren unterwegs, insbesondere für sie sollte man mehr Sitzgelegenheiten in unmittelbarer Nähe zum Wasser schaffen“, sagt der Student.Zudem sieht er dringenden Bedarf im Bau eines neuen Hochwasserschutzes.

Der Foto-Workshop sollte den Studierenden in der Anfangsphase ihres Studienprojekts helfen, erste Eindrücke vom Godesberger Rheinufer zu sammeln. Bis Ende April werden sie in Bonn an ihre Semesterarbeit fertigstellen und in dieser Zeit auch Flüsse und Gewässer in anderen Städten unter die Lupe nehmen. Unter anderem sind Reisen nach Hamburg und Koblenz geplant.

Am 28. April werden die angehenden Landschaftsarchitekten ihre Designentwürfe zum Godesberger Rheinufer in den Räumen der Akademie für Internationale Bildung präsentieren, am 4. Mai werden die Entwürfe am selben Ort ausgestellt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort