Globaler Klima-Streik am 24. September Amos-Schüler organisieren Fahrradkorso zum Hofgarten

Bad Godesberg · Sie dürfen zwar am kommenden Sonntag nicht wählen, dennoch wollen Schülerinnen und Schüler des Amos-Comenius-Gymnasiums in Bad Godesberg ihren Forderungen durch eine Fahrraddemo Gehör verschaffen. Ihr Korso soll beim Globalen Klimastreik in der Bonner Innenstadt enden.

 Mit Plakaten und Fähnchen wollen die Schülerinnen und Schüler des Amos am Freitag auf sich aufmerksam machen.

Mit Plakaten und Fähnchen wollen die Schülerinnen und Schüler des Amos am Freitag auf sich aufmerksam machen.

Foto: Maximilian Mühlens

Für kommenden Freitag, 24. September, hat Fridays for Future zu einem Globalen Klimastreik aufgerufen. In der Bundesstadt werden sich am Hofgarten vor allem junge Menschen versammeln, um kurz vor der Bundestagswahl auf die Klimaproblematik aufmerksam zu machen. Ganz vorne beim Protest dabei: Die Schülerinnen und Schüler des Amos-Comenius-Gymnasiums (Amos).

Schülervertretung hat Protest organisiert

Die Schülervertretung (SV) hat sich für diesen Tag etwas Besonderes einfallen lassen: Bei der Bonner Polizei haben sie einen Fahrradkorso angemeldet. Von dem Schulgelände an der Behringstraße wollen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Rädern, Plakaten und selbst gebastelten Fähnchen, die sie mit Bambusstäben an den Rädern befestigen, in Richtung Hofgartenwiese fahren. „Wir beschäftigen uns schon lange mit dem Thema Klima- und Umweltschutz, es ist uns sehr wichtig. Wichtig ist es uns aber auch ein Zeichen zu setzen, da es um unsere Zukunft geht“, erklärt Schülersprecherin Marla Buchsteiner. Daher wolle man mit dem Fahrradkorso, der als Demo angemeldet ist, auf sich aufmerksam machen.

Organisatoren rechnen mit 150 Teilnehmern

Bislang hätten sich laut SV 103 Schüler, Eltern und auch Lehrer für den Korso angemeldet. Selbst ehemalige Schüler wollen die SV unterstützen. Erwartet werden insgesamt 150 Teilnehmer, die corona-konform demonstrieren wollen. Buchsteiner erklärt, dass nur ein kleiner Anteil ihrer Mitschüler bei der Bundestageswahl wählen dürfe. „Alle anderen dürfen nicht teilnehmen“, so die 15-Jährige. Umso wichtiger sei es für sie und ihre SV-Mitstreiter, auf die Straße zu gehen.

SV verkauft klimafreundliche Produkte an der Schule

„Wir wollen den Klimaschutz in den Vordergrund stellen. Doch nur dafür auf die Straße zu gehen, reicht nicht aus, es muss sich etwas ändern – auch an unserer Schule“, so Marius Hintze, erster stellvertretender Schülersprecher. Der 17-Jährige zählt Beispiele auf, was er mit der SV bereits umgesetzt habe: Die Schulkleidung, die sich die Schüler kaufen können, ist aus Bio-Baumwolle produziert und die schuleigenen Hausaufgabenhefte sind ebenfalls klimafreundlich. Im Schulkiosk gibt es außerdem Fair-Trade-Schokolade.

SV erarbeitet Maßnahmen-Katalog für die Schulleitung

Doch damit nicht genug: Die SV habe ein Papier für die Schulleitung mit verschiedenen Projekten erarbeitet, wie das Amos klimafreundlicher werde. Hintze zählt unter anderem auf: Das Verwenden von recycelten Papier, ein begrüntes Dach, Solaranlagen und die Errichtung eines Blockheizkraftwerkes. Ideen, die viel Geld kosten. Geld, dass der Schulträger, die evangelische Kirche, ausgeben soll. „Es geht uns vor allem darum, Ideen vorzuschlagen und einen Anstoß zu geben“, so Hintze. Dass vieles davon erst nach der eigenen Schulzeit umgesetzt werden könnte, ist Marla Buchsteiner und Marius Hintze durchaus bewusst. Letztendlich ginge es ja auch um die Schule, dass sie noch klimafreundlicher wird.

Für ihren Protest nehmen die Schülerinnen und Schüler die unentschuldigten Stunden, die später auf den Zeugnissen stehen, gerne in Kauf, es gehe ja schließlich um ihre Zukunft.

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