Unwetter in Bad Godesberg Angespannte Lage am Mehlemer Bach

Bad Godesberg · Bad Godesberg Die Fluten aus Wachtberg richten begrenzten Schaden an. Feuerwehr kontrolliert Pegelstände

 Der Mehlemer Bach hat einen Fußgängerweg an der Unterführung Dietrich-Glauner-Straße überspült (l.). Mit Sandsäcken werden die Gebäude vor Überflutung geschützt.

Der Mehlemer Bach hat einen Fußgängerweg an der Unterführung Dietrich-Glauner-Straße überspült (l.). Mit Sandsäcken werden die Gebäude vor Überflutung geschützt.

Foto: Maximilian Mühlens

In Mehlem stand schon früh am Mittwochnachmittag die Unterführung an der Dietrich-Glauner-Straße unter Wasser. Der Mehlemer Bach war dort über sein Ufer getreten und überschwemmte den Fußgängerweg. Kurzerhand wurde dort abgesperrt.

Die Grundstücke waren aber nicht wie vor einigen Jahren von Überflutungen betroffen. Ein Anwohner zeigte sich zuversichtlich: „Es soll doch hoffentlich bald aufhören. Dann kommen wir auch gut da raus.“ Er verzichtete darauf, seine Garage leerzuräumen. Die Feuerwehr verteilte aber Sandsäcke, die vor allem die Geschäftsleute vor die Eingänger ihrer Läden legten. Einige Schaulustige zog es zu den Bächen in Bad Godesberg, um zu sehen, was das Wasser anrichtet.

„Das ist heute die Belastungsprobe für den neuen Entlastungskanal hier in Mehlem. Wenn er das packt, sind wir sicher“, erklärte ein weiterer Anwohner. Er sagte aber auch, dass bei der Regenmenge ohne Kanal es längst wieder zu Überflutungen wie in den Jahren zuvor gekommen sei. Daher sei er zuversichtlich, aber dennoch angespannt. Eine andere Anwohnerin machte deutlich, dass es auch darauf ankomme, welche Wassermengen aus Wachtberg herunterkommen.

Die Feuerwehr Wachtberg hatte bis zum späten Abend rund 17 Einsätze abzuarbeiten. Die Führungsstelle und die Gerätehäuser der Wehr blieben vorerst besetzt. Unter anderem musste die K 57 zwischen Villip und Gimmersdorf wegen Überflutung gesperrt werden. Vor allem von den Feldern suchten sich die Wassermassen ihren Weg ins Tal Richtung Bad Godesberg. In Holzem stand die Krahnhofstraße zentimetertief unter Wasser. Landwirte lenkten das Wasser von den Feldern mithilfe von Sandsäcken in die Kanalisation. Doch dort war zuviel Wasser, sodass es sich auf der Straße staute. Ein ähnliches Bild gab es auch in Berkum oder in Kürrighoven an der Grube Laura. Die L 158 stand im Kreuzungsbereich zum Wachtberg­ring ebenfalls teilweise unter Wasser. In Niederbachem drohte der Mehlemer Bach über seine Ufer zu treten – nur noch wenige Zentimeter fehlten.

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