Gewässer drohte zu kippen Anwohner am Heiderhof ärgern sich über stinkenden Teich

Heiderhof · Vor allem an warmen Tagen gingen vom größeren der beiden Heiderhofer Teiche üble Gerüche aus. Damit das Gewässer nicht umkippt, hat die Stadt nun das Lüftungsgerät repariert.

 70 Meter lang, 30 Meter breit und zehn Meter tief ist der Teich auf dem Heiderhof, um den sich Anwohner sorgten.

70 Meter lang, 30 Meter breit und zehn Meter tief ist der Teich auf dem Heiderhof, um den sich Anwohner sorgten.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

Auch der größere der beiden Heiderhofer Teiche zwischen Philosophenring, Schopenhauerstraße und Nietzschestraße wird wieder ordnungsgemäß belüftet. „Der Teichlüfter ist repariert. Heute wurde deshalb die Notpumpe wieder deinstalliert“, erklärt Markus Schmitz vom Presseamt Anfang der Woche dem GA. Vor Ostern war regelmäßigen Spaziergängern am Philosophenring aufgefallen, dass der Teich besonders an warmen Tagen kräftig stank.

Anwohner waren ebenfalls in Sorge und hatten sich an die Stadt gewandt. Der Teich drohe offenbar zu kippen. Die Pumpe sei defekt. Die Belüftung finde nur noch durch eine Notpumpe statt. Diese sei jedoch sicher bei der Größe des Teichs ineffizient, wurde befürchtet. Nach Ostern kam Bewegung in die Sache. Jetzt ist der Schaden behoben. Die beiden Teiche sind nach Abbauende eines alten Balsaltsteinbruchs entstanden. Ab 1965 wurde oberhalb Muffendorfs der damalige Satellitenortsteil Heiderhof hochgezogen. Auch um die Teiche herum entstanden somit zahlreiche Einfamilienhäuser. Verantwortlich für die Pflege wurde die Stadt.

Der See ist zehn Meter tief

Im Regelbetrieb gelange mit Hilfe einer speziellen Konstruktion, eben eines sogenannten Teichlüfters, durch die erzeugte Wellenbewegung der benötigte Sauerstoff in das Gewässer, erläutert die Verwaltung nun zum 70 Meter langen, 30 Meter breiten und zehn Meter tiefen Teich. Ziel sei es, ein Umkippen des Gewässers und Geruchsbelästigung zu vermeiden. Denn beide Weiher am Philosophenring werden von diversen Amphibienarten als Laichgewässer genutzt: unter anderem vom Springfrosch, der Erdkröte und vom Berg- und Teichmolch. Wie berichtet, hatte die Stadt deshalb auch im März dieses Jahres einen Teil des Philosophenrings für die jährliche Krötenwanderung gesperrt. Der der Fläche angemessene Teichbelüfter werde im Winter wegen Frostgefahr und im Frühjahr zur Laichzeit abgeschaltet, erklärt Markus Schmitz dazu. Vor Ostern sei er nun wie üblich technisch überholt wieder eingebaut worden. Leider sei das Gerät aber 24 Stunden später ohne Funktion gewesen. Die Ursache dafür sei noch nicht geklärt. Daraufhin habe die Stadt von einem Fachunternehmen eine Notpumpe einsetzen lassen. Die könne aber eben nur rund 10.000 Liter in der Stunde belüften und das normale Gerät nicht ersetzen, erklärt Schmitz, warum es bei Wärme zum Gestank des stehenden Wassers kam. Mit dem nachmaligen Einbau des Normalgeräts wurde nun schließlich erfolgreich Schaden verhindert.

Viele Tier- und Pflanzenarten leben am und im Teich

„Ein Gewässer kippt um, wenn mehr Sauerstoff zum Abbau organischer Substanz benötigt wird als neu in das Gewässer eingetragen wird“, beschrieb Schmitz die Drohkulisse auf dem Heiderhof. Organismen, die vom Sauerstoff abhingen, stürben ab, sobald der für die jeweiligen Arten kritische Sauerstoffgehalt unterschritten werde.

Ursache dafür sei ein hoher Gehalt an Nährstoffen, wenn also organische Stoffe wie Laub und abgestorbene Pflanzen ins Gewässer gelangten. Dann komme es zu sauerstoffzehrenden Abbauprozessen, Verschlammung und Nährstoffanreicherung. Das wiederum fördere die Zunahme von Wasserpflanzen und Algen, und Giftstoffe und unangenehme Gerüche entstünden. Dem Heiderhofer Teich, seinen vielfältigen Tier- und Pflanzenarten und nicht zuletzt den Anwohnern ist das nun erspart geblieben.

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