Streuobstwiesentour Apfelsorten auf der Spur

BAD GODESBERG/WACHTBERG · Neben dem Bonner Rheinauenflohmarkt und dem Bezirkswandertag des Eifelvereins lockt am Samstag auch die Streuobstwiesentour nach draußen.

 Die Obstbäume stehen derzeit in der Blüte. Im Hintergrund ist der Drachenfels zu sehen.

Die Obstbäume stehen derzeit in der Blüte. Im Hintergrund ist der Drachenfels zu sehen.

Foto: Axel Vogel

Bewegung steht an diesem Wochenende in und um Bad Godesberg ganz hoch im Kurs: Während die Trödelfreunde ihr Dorado am Samstag beim ersten Flohmarkt der Saison in der Rheinaue finden, feiern gleichzeitig die Wanderer des Bad Godesberger Eifelvereins mit allen Gästen ihr 100-jähriges Jubiläum standesgemäß mit einer Sternwanderung, die den Teilnehmern sechs verschiedene Strecken zur Wahl stellt. Eine dritte "Fraktion", die der Obst- und Naturliebhaber bevölkert derweil - ebenfalls am Samstag - die Fluren des Drachenfelser Ländchens.

Veranstalter der "Streuobstwiesentour" mit Pflanzen- und Samenbörse sind der Wachtberger Verein zur Pflege und Förderung der Streuobstwiesen, die "Aktionsgemeinschaft für den Schutz der Landschaft in Wachtberg und Umgebung", der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club und die Gemeinde.

Rheinische Schafsnase, Königlicher Kurzstiel und Krummstiel, so heißen nur einige der Apfelbaumsorten, die am Samstag angesteuert werden. Auch die Recherche über alte und beinahe vergessene Sorten gehört zur Arbeit des inzwischen 100 Mitglieder starken Vereins. "In der Nähe von Fritzdorf stehen Birnbäume, die rund 200 Jahre alt sind", veranschaulicht Vorsitzender Michael Behrendt die Bedeutung, auf welche Weise die Pflege der historischen Sorten Begriffe wie Nachhaltigkeit und Heimatpflege im wahrsten Sinne mit Leben füllt.

"Viele Menschen fahren mit dem Auto an den Wiesen vorbei, nehmen die Leuchtpunkte in der Landschaft wahr und möchten mehr darüber erfahren", beschreibt Behrendt die Intention, die 1994 zur Gründung des Vereins führte. Seitdem suchen die Mitstreiter neben zusätzlichen helfenden Händen stets nach neuen Flächen.

Pedes oder Pedale - das sind die Fortbewegungsmittel, für die man sich bei der Tour entscheiden kann. Sowohl der Rundgang zu Fuß als auch die Radtour beginnen um 13 Uhr am Köllenhof, dauern knapp zweieinhalb Stunden und vermitteln Informationen über die Wiesen und Obstsorten.

Weil Wandern und Radeln mitunter Hunger und Durst erzeugt, warten nach den Touren Kaffee, Kuchen und herzhafte Kleinigkeiten. Auch wollen die Veranstalter ihren Gästen frischem Streuobstwiesensaft nicht vorenthalten. Sofern es die strapazierte Muskulatur erlaubt, bietet sich zudem ein Tänzchen an: Für den richtigen Takt sorgen zur Begrüßung die Berkumer Dorfmusikanten und gegen Abend Erwin Ruckes und Thomas Kreis mit Jazzmusik.

Wer möchte, kann am Samstag die sinnliche Erfahrung von Duft und Anblick der blühenden Bäume um handfeste Mitbringsel bereichern: Nach dem Premierenerfolg im vergangenen Jahr lautet das Motto wieder einmal: "Kaufen, Tauschen & Verschenken".

Zwischen 12 und 18 Uhr wird im Köllenhof ein buntes Sortiment an Samen, Jungpflanzen von samenfesten Blumensorten sowie alten und neuen Sorten sowie Raritäten angeboten. Womit sich am Samstag der Kreis zwischen Streuobst, Wanderverein und Trödelmarkt endgültig schließt.

Die Streuobstwiesentour

Los geht es am Samstagmittag am Köllenhof im Ortskern von Ließem. Dort starten um 13 Uhr eine zweieinhalbstündige Wanderung sowie eine etwa ebenso lange Radtour. Auf beiden Strecken erfahren die Teilnehmer von den fachkundigen Führern allerlei Wissenswertes über die Wachtberger Streuobstwiesen. Die Teilnahme ist kostenlos. Parallel dazu, ab 12 Uhr, findet im Köllenhof zum zweiten Mal die „ Wachtberger Pflanzen- und Samenbörse“ statt. Bis etwa 18 Uhr können Pflanzen und Samen getauscht und erworben werden. Näheres unter Telefon 02225/7031881.

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